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Von: eckart@xxxxxxxx.de
An: steinfeld@gmx.org
Betreff: Bürgermeinung
Datum: Mon, 12. Jan 2009 07:03:02 +0100

Ämterfusion Carbäk – Heide! Warum erst jetzt?

Ämter können sich zusammenschließen, wie sie wollen und wann sie wollen, wenn sie wollen.
Carbäk und Heide wollen jetzt. Ein Positionspapier zeigt, wer etwas will, findet Wege, ruck zuck.
Welche bekannten Gründe gibt es nun für diese Fusion?
Hier ein wenig schriftlich Belegtes, mündlich Verbreitetes und möglich Vergessenes.

Schriftlich verbürgt ist folgendes:
Die Fusion der beiden Ämter wird laut Beschlussvorlage so eilig betrieben,
damit die Gemeinden Poppendorf, Mandelshagen und Blankenhagen fusionieren können.
Man ist der Auffassung, dass dies ohne vorherige Ämterfusion nicht möglich ist.

Der Bürgermeister von Mandelshagen begründete darüber hinaus seinen Drang nach Poppendorf
mit dem Angebot von dort, Mandelshagen bei der Jubiläumsfeier 2009 mit 3.000 € zu unterstützen.
Man könne sich das sonst nicht leisten, teilte er auf der Sitzung des AA am 18.12.2008 mit.

Mündlich überliefert ist folgendes:
Der LVA des Amtes Carbäk, Dr. Ernst Schmidt teilte auf der letzten GV-Sitzung der Gemeinde Thulendorf
in 2008 seine Vision von der näheren Zukunft der dann vereinigten Amtsgebiete mit.
Er stelle sich bis 2012 ein gemeinsames Amt vor, in dem er an exponierter Stelle weiter für das Wohl
von dann rund 17.000 Bürgern wirken wird.

Die bewährten Strukturen bleiben erhalten, beide Verwaltungsstandorte auch,
die Zahl der Beschäftigten wird konstant gehalten.

Die Zeit bis 2012 wird genutzt, um den Weg für die eventuelle Entstehung
von sich selbst tragenden Gemeinden zu ebnen.
Ein vorheriges Entstehen von Gemeinden, die mittels ihrer Größe
den Bestand des neuen Amtes gefährden könnten, ist in seiner Vision nicht vorgesehen.

Was er auch sagte ist, dass er 2012 in den Ruhestand gehen wird.

Weitere Gründe für eine Fusion der Ämter sind nicht dargelegt, sieht man einmal davon ab,
dass in dem gemeinsamen Positionspapier der beiden Amtsleiter viel von historischen Verbindungen
und strukturellen Ähnlichkeiten die Rede ist.
Was in Erstaunen versetzt, ist der Zeitpunkt der Entdeckung dieser Gemeinsam-keiten,
die es schon so lange gibt, wie Wasser die Carbäk herunter fließt.

Was, wenn man diese Gemeinsamkeiten bereits vor wenigen Jahren entdeckt hätte?

Möglicherweise folgendes:
Vor wenigen Jahren hätten kluge, weitsichtige Kommunalpolitiker und ihre angestellten Verwaltungsfachleute
der Ämter eine Lageanalyse gemacht. Bei dieser wäre ihnen möglicherweise aufgegangen,
dass die Zukunft in gemeinsamer Größe liegt.
Man hätte vielleicht erkannt, einige Gemeinden könnten wegen ihrer Grenze zu Rostock
und ihrer durch Rostock gewachsenen Finanzkraft mit Hilfe der weiteren Entwicklung
des Projektes „Stadt-Umlandraum Rostock“, welches es damals schon gab,
vielleicht hin zu einem Pilotprojekt „Regiopole Rostock“, dass gegenwärtig entwickelt wird,
von der auch schon damals erkennbar verschuldeten Hansestadt vereinnahmt werden.

Möglicherweise hätte man dann ebenso schnell wie jetzt eine Ämterfusion in Gang gesetzt
und durchgeführt um zukunftsfähige und eingemeindungssichere Strukturen zu schaffen.

Wir hätten dann längst ein Amt, in dem Dr. Ernst Schmidt
seit Jahren an exponierter Stelle für ca. 17.000 Bürger wirken würde.

Mandelshagen wäre Ortsteil von Poppendorf und könnte mit unglaublicher Gelassenheit
ein opulentes Ortsteilfest 2009 planen.
Möglicherweise hätten sich sogar weitere Gemeinden zusammengeschlossen.

Aber für unsere Politiker und ihre Verwaltungsangestellten waren vor kurzem weder Gefahren noch Gemeinsamkeiten,
geschweige denn Möglichkeiten erkennbar.

Nun ja, jetzt hat man ja reagiert, alles schick, alles neu, reg dich nicht auf Bürger.

Eine winzige Kleinigkeit wäre allerdings auf jeden Fall anders gewesen als heute:

Es hätte 1.000.000 Euro vom Land als Hochzeitsprämie gegeben, für uns 17.000 Einwohner des neuen Amtes.

In ihrer Geberlaune hatte die damalige Landesregierung diese Summe ausgelobt,
um den Zusammenschluss von Ämtern zu befördern.
Jetzt gibt es nichts für die Ämterfusion und das ist auch gut so.
Das wären nämlich Steuergelder und mit denen muss man sparsam umgehen.
Wenn wir in dem neuen Amt Geld brauchen, genehmigen wir fix noch ein paar Windräder
und schon nach dem siebten haben wir die Million wieder drin. Wie das funktioniert, erkläre ich ein anderes Mal.
Doch das hat vermutlich gar nichts mit der Ämterfusion zu tun!

Wie immer wird es Gewinner und Verlierer geben, vier Gewinner stehen fest.

Einer ist Herr Dr. Ernst Schmidt, der bleibt was er ist, bis er geht.
Die drei anderen sind Mandelshagen, Poppendorf und Blankehagen, die bekommen, was sie wollen.
Das sind zusammen ca. 1.900 von ca. 17.000 Bürgern, guter Schnitt.

Nun bin ich allerdings einer von den anderen nur noch ca. 15.100 und frage mich ganz angestrengt:
Was habe ich davon?

Michael Eckart, Steinfeld

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