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Von: Michael Eckart, ocs
An: steinfeld@gmx.org
Betreff: Bürgermeinung
Datum: Fri, 11. Jan 2008 10:05:16 +0100

Amnesie (griech.),
Erinnerungsverlust, Störung von Erinnerungsbildern, zeitlich begrenzter Gedächtnisausfall.

So nennt jedenfalls ein namhaftes Lexikon eine
im Dorf der Dichter und Lenker offensichtlich um sich greifende Verhaltensauffälligkeit.

Es verwundert den nicht an Amnesie leidenden und darüber hinaus
an den wundersamen Vorgängen in Steinfeld interessierten
und überinformierten Leser hier und weltweit vielleicht, mit welcher Vehemenz man vergessen kann.

Jedenfalls gibt es diesen oder jenen der sich erinnert, möglicherweise ergänzend zum neuerlichen
Bannbrief gegen Herrn Cimutta.

Nach der Nachwahl am 15.04.2007 gab es eine neue Mehrheit in der Gemeindevertretung.
Diese konnte sofort in der nächsten und übernächsten Sitzung knallharte und glasklare Beschlüsse fassen,
auf der Grundlage einfacher Anträge einzelner Gemeindevertreter,
überraschenderweise ausschließlich Vertretern dieser neuen Mehrheit.

1. Rücknahme der kurz zuvor beschlossenen Steuersenkung.
Überraschung: Der Antrag wird von einem Gemeindevertreter eingebracht,
der noch 5 Wochen zuvor für diese Steuersenkung gestimmt hatte.
Auch der Bürgermeister hat sich nun um besonnen.
Begründung: Steuersenkungen passen nicht in die Zeit!
Abstimmung: 5:4.

2. Abwahl der 1. Stellvertreterin des Bürgermeisters, Frau Dittrich.
Keine Überraschung ist der Antragsteller.
Das Ding wird knallhart durchgezogen mit der arbeitsfähigen Mehrheit von 5:4.

3. Entfernen der Gemeinderätin Frau Dittrich von der Zuarbeit zur Dorferneuerung.
Hierzu ist anzumerken, dass Frau Dittrich in der Tat mit der früheren Mehrheit
durch die Gemeindevertretung beauftragt wurde, durch Gespräche und Informationsbündelung
eine Vorbereitung zur Umsetzung von Maßnahmen der Dorferneuerung in Steinfeld auf den Weg zu bringen.

Wichtig war, dass der Gemeinde dadurch keine Kosten entstehen und
dass alle Entscheidungen über die Gemeindevertretung + Bürgermeister laufen.

Mit diesem Mandat und ihrem Engagement gelang es Frau Dittrich sogar,
einen mit derlei Projekten intensiv vertrauten Professor der Uni Rostock für unser Dörfchen zu interessieren.
Dieses Interesse gipfelte in einem Besuch eben dieses Professors in Steinfeld
mit einer kurzen, knackigen Präsentation der Möglichkeiten.
Leider konnten oder wollten nicht alle Gemeinderäte an dieser Information teilhaben
und blieben der Veranstaltung fern.

Die, die da waren, zeigten sich einhellig begeistert,
dies gipfelte im Versprechen unseres Bürgermeisters an den Professor,
dass man auf jeden Fall auf diesem Weg voranschreiten wolle und eine Zusammenarbeit quasi ausgemacht sei.

Dabei blieb es!

Der Professor hörte nie etwas von unserem Bürgermeister.
Immerhin hatte sich Frau Dittrich an den Beschluss gehalten, Kosten entstanden der Gemeinde nicht.
Ihr schon, Pech!

Doch nun sollte das Thema Dorferneuerung auf breitere Füße gestellt werden,
ein neuer Maßstab für die gedeihliche Entwicklung, allerdings kam niemand auf die Idee dort anzuknüpfen,
wo Frau Dittrich schon war und auch die Gemeinderäte, die dem Professor zugejubelt hatten
und sogar anerkennende Worte für Frau Dittrich fanden, damals.

Abstimmung zur Entbindung von Frau Dittrich in dieser Angelegenheit: 5:4.

Wir sehen also, Anträge wurden eingebracht und Beschlüsse gefasst, knallhart, geschlossen, eindeutig
und in ihrer Außenwirkung unmissverständlich: "Hier sind wir nun, wir haben die Macht und die benutzen wir auch!"

Das ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung! Dafür gibt es ja Koalitionen und Mehrheiten.

Nun hatten die "alten" Gemeinderäte im Haushalt für 2007, also lange vor der Nachwahl,
nämlich im Dezember 2006 Geld für notwendige Sanierungsmaßnahmen
unter anderem auch für Straßen in der Gemeinde eingestellt, einstimmig.

Das bedeutet, Maßnahmen am Kopfsteinpflasterweg in Steinfeld und an der Windradstrasse in Fienstorf waren benannt,
in den Ausschüssen diskutiert und das Geld dafür bereitgestellt
und mit der Verabschiedung des Haushaltes waren diese Maßnahmen beschlossen, wohlgemerkt 2006.

Im Jahr 2007 hätte es also nur noch einer Ausschreibung der Leistungen und eines Beschlusses zur Ausführung bedurft.

Doch dann kam die Nachwahl. Bis dahin ging aus möglicherweise sogar nachvollziehbaren Gründen nichts
und danach hatte man alle Hände voll zu tun mit:
siehe oben.

Natürlich fand man nun heraus, dass man diese dringenden, bereits beschlossenen
und in den früheren Ausschüssen eingehend geprüften Reparaturen
noch einmal über die Dorferneuerung Gegenprüfen müsse,
die nun in den Händen anderer liegt, federführend in der des neuen Stellvertreters
des Dorferneuerungs-, Bau-, und Finanzausschusses, wie er selbst verlauten lässt.

Im Ergebnis dieser breiteren Prüfung in neuen Ausschuss wurden dann diese beiden Maßnahmen
als Beschluss in die letzte Sitzung des Jahres gepackt, ohne Dorferneuerung, einfach so.
Auf dieser Sitzung gab es dann die hinlänglich breitgetretenen Schwierigkeiten.

Ergebnis heute? Der Auftrag für die Arbeiten an der Windradstrasse in Fienstorf ist raus,
sogar an eine ortsansässige Fachfirma des Strassen- und Tiefbaues.
Gleiches ist auch für den Kopfsteinpflasterweg in Steinfeld möglich.

Zurück zur Amnesie!

Mit Sicherheit falle auch ich ihr gelegentlich anheim.
Vermutlich werde ich zeitnah darauf hingewiesen, ganz bestimmt.

Doch mich betrübt, dass mindestens aus meiner Sicht Ursache und Wirkung, Grund und Anlass, Aktion und Reaktion
nur noch eindimensional erörtert werden.

Ich lese von Anzeigen die da gemacht wurden.
Warum? Weil sich drei Menschen, ja selbst wenn man Cimutta, Nagel oder Dittrich heißt, gilt man als ein solcher,
nicht als Lügner und anderes in der Öffentlichkeit schriftlich beschimpfen lassen wollten.

Selbst ich dachte bis damals, dass man so etwas erstens nicht tut
und dass es zweitens Möglichkeiten geben muss, sich dagegen zu wehren.

Zwei dieser Menschen, waren der Auffassung, eine Anzeige gegen die Verfasser solcher Schriften wäre probates Mittel.

Die Ermittlungsbehörden waren nicht dieser Meinung.
Sie stellten fest, dass man als Gemeinderat so etwas abkönnen muss,
hier so zu sagen die Latte für Verleumdung oder Anderes höher liegt, als bei normalen Menschen.

Das bedeutet also, man kann ruhig jeden Menschen öffentlich als Lügner, Selbstdarsteller und anderes beschimpfen,
wenn er nur über das übliche Maß hinaus in der Öffentlichkeit steht.
Gedeckt durch das Recht der freien Meinungsäußerung.

Ich glaube nicht, dass ich von diesem Recht wirklich in der hier beschriebenen Form Gebrauch machen möchte,
obwohl es mich manchmal schon sehr juckt.

Albert Camus sagte dereinst:
Wer etwas will findet Wege - wer nicht Gründe.

Das stimmt!

Mein Angebot:
Wer etwas für Menschen will redet mit ihnen - wer nicht über sie!

Zum Abschluss noch ein politisches Prinzip aus dem harten US - Wahlkampf:
"Willst du eine Wahl gewinnen, gib den Menschen ein Problem
und sage ihnen immer und immer wieder, wer Schuld daran ist, außer dir."


Herzlichst Ihr
Michael Eckart

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