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Von: "Wolfgang Nagel"
An: Steinfeld-ONLINE
Datum: 03.03.2014 20:06:30

Rollen bald 40t-LKW nachts durch Wohngebiete Broderstorf, Neu-Broderstorf und Fienstorf ?

Broderstorfs Bürgermeister(BM) und die Leitende Verwaltungsbeamte (LVB) des Amtes Carbäk
waren offensichtlich nicht ganz ehrlich,
als sie auf der jüngsten Gemeinderatssitzung am 05.02.2014
den 60 hinterfragenden Bürgern und dem Gemeinderat mitteilten,
dass die gemeindliche Ablehnung für die Erschließung der geplanten Hähnchenmastanlage (HMA)
von 1,4 Mill. Tieren pro Jahr
n i c h t neu bewertet werden müsste.

Der Investor hat ein neues Erschließungsangebot vorgelegt,
in dem alle Fahrzeuge aus der Biogasanlage, der geplanten HMA
und der gesamte Verkehr der ortsansässigen Landwirtschaft
durch die Wohngebiete Fienstorf, Neu Fienstorf, Neu Broderstorf
und Broderstorf geführt werden soll.

In diesem Angebot wurde eine neue Wegeführung
für den Verkehr zur Anlage beschrieben – über die B 110
quer durch die Wohngebiete in Neu Broderstorf und Fienstorf.

Die ursprüngliche Streckenführung für die Industrielle Mastanlage
führte über Kussewitz,
wurde aber aufgrund nicht zugelassener Straßen
und der gemeindlichen Versagung der Gemeinde Kussewitz
durch die Aufsichtsbehörde nicht genehmigt.

Mehrfach befragt, teilten BM und LVB den Gemeinderäten und anwesenden Einwohnern mit,
die Genehmigungsbehörde hätte die Gemeinde und das Amt beauftragt
den Entwurf für obige neue Trassenführung zur Hähnchenmastanlage Fienstorf nur zu prüfen.
Fristen wären in diesem Zusammenhang nicht bekannt.

Das ist aber falsch, wie sich jetzt herausstellt.

Auch wenn es den Anschein hat, dass man gern Herrn Meier,
als Leiter der Genehmigungsbehörde (StaLUMM) den „Schwarzen Peter“ zuschieben möchte:
Bürgerrecherchen ergaben aber jetzt,
dass BM Lange, die LVB Narajek, die Initiatoren waren.
Sie hatten um einen Termin beim StaLUMM gebeten.

Am 28.01.2014 erschienen sie dort mit einer Abordnung Gleichgesinnter (pro Hühnerfabrik?)
UND mit dem Investor der industriellen Hähnchenmast.

Zu diesem Termin legte der Investor sein neues Vertragsangebot vor.
Ebenfalls sehr fragwürdig erscheint nun die Aussage des BM und der LVB,
dass man angeblich vom Inhalt dieses Vertrages bis dato nichts gewusst haben will.

Man gab sich sogar überrascht davon.

Will man so kurz vor der Kommunalwahl die Bürger gezielt täuschen ?
Soll der Eindruck vermittelt werden,
dass man von den Planungen, die Schwerlastverkehrsstrecke durch die Wohngebiete zu führen,
nichts geahnt hätte ?

Schwer zu glauben !

Der Lieferverkehr von und zur bereits errichteten Biogasanlage durch die ortsansässigen Bauern
belastet Umwelt und Menschen bereits bis an die Grenze des Erträglichen.
Nun legt der Investor neben der neugeplanten Schwerlastverkehrsführung auch noch öffentlich dar,
dass er die lärmende Trocknungshalle
ebenfalls direkt neben dem Wohngebiet in Fienstorf platzieren möchte.

Da klingt es schon ironisch,
wenn er in einem ganzseitigen OZ-Beitrag davon schwärmt,
wie er mit der Region verbunden ist
und keine Menschenseele stören würde.

Mögliche Konsequenzen bei einer Zustimmung der Gemeinde:

- die Gemeinde müsste innerorts die Straßen für den Schwerlastverkehr ausbauen
(grundlegend neuer Unterbau, Verbreiterung, Bau einer Brücke über die Carbäk)

- absehbare, enorme Belastung des Finanz-Haushaltes der Gemeinde
( das ist lt. Kommunalverfassung M-V §50 sogar verboten)

- Anlieger würden laut Straßenbaubeitragssatzung an Ausgaben finanziell beteiligt
(75 Prozent des Gemeindeanteils je nach Größe des Anliegergrundstücks)

- Aufhebung der bestehenden Tonnagebegrenzungen in den ausgebauten Straßenabschnitten
und Tempo 30 für die Gemeinden Broderstorf und Thulendorf.

Beim Ortstermin in Fienstorf hat Minister Backhaus den Leiter des StaLUMM beauftragt zu prüfen,
ob es am geplanten Standort zu einer Konzentrationswirkung von Agrarindustrie kommen kann.

Sollte sich diese Befürchtung bestätigen,
könne keine Genehmigung für die Errichtung der Hähnchenfabrik erteilt werden.
Dann wäre auch kein zusätzlicher Schwerlastverkehr zu befürchten.

Nächste GV-Sitzung am 05.03.2014 um 18:30

W. Nagel/ Fienstorf


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