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Es war wieder einmal Zeit, bei unseren Volksvertretern vor Ort vorbeizuschauen. Für die Teilnahme als Gast dieser Sendung, musste man sich online beim Sitzungsdienst im Amt anmelden. Das habe ich gleich für alle weiteren Veranstaltungen getan, damit ich es nicht aus Versehen einmal vergesse. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, war ich hochoffiziell dabei. Per Luca-App eingeloggt, Maske auf und schon ging es los. Zur Sitzung. Der Sitzungssaal war voll besetzt – alle Gemeinderäte und die Bürgermeisterin hatten sich auf Abstand platziert. Neben mir als Gast, war amtsseitig Herr Pampel und die Protokollantin anwesend. Ein Journalist des NDR war offensichtlich ebenfalls interessiert. An welchem Thema genau, erschloss sich mir nicht. Eine NDR-Berichterstattung ist mir jedenfalls bislang nicht aufgefallen. Einwohnerfragesstunde. Mein Part. Damit es nicht aus dem Fokus gerät, fragte ich nach dem Stand der Dinge in Hinblick auf die Errichtung eines Kreisverkehrs vor der Grundschule. Unlängst hat es schließlich unmittelbar vor der Schule kräftig geknallt. Ein kleiner Schulbus mit Kindern war abbiegenden Autos aufgefahren, die zum Parkplatz der Grundschule wollten. Ein Wunder, dass keiner der Kinder und der Autofahrer zu Schaden kam. Die Antwort der Bürgermeisterin war abwartend. Sie verwies auf den zuständigen Landkreis. Von dem Unfall habe Sie Kenntnis genommen, das Thema habe sie weiterhin im Blick, jedoch hätte man keinen Einfluss auf den Lauf der Dinge. Den Hinweis auf die Verantwortung der Gemeinde als Schulträger ließ sie unbeantwortet. Engagement verbunden mit Druck auf die zuständige Verwaltung sieht anders aus. Steter Tropfen höhlt den Stein. Das sieht man bei der Verlegung der Bushaltestelle in Steinfeld. Nach vielen Jahren soll die nun endlich erfolgen und somit den Bus-Einstieg für ältere Menschen und Kinder erleichtern. Ähnlich verhält es sich mit einem anderen Vorschlag. Vor genau 9 Jahren legte die damalige Wählergemeinschaft „Frischer Wind“ ein Konzeptpapier vor, um das nunmehr ungenutzte Gemeindebüro in Steinfeld mit überschaubaren Aufwand zu einem Begegnungszentrum mit vielseitiger Nutzung umzugestalten. siehe hier... Steinfeld-Online – always keep in mind ! Hurra, nun endlich findet der Vorschlag Gehör! Der Sozialausschuss der Gemeinde widmet sich dem Thema. Mal schauen, wie man damit umgeht. Man kennt das ja mit vielen Dingen aus DDR-Zeiten, die werden heutzutage unverdächtig umbenannt und als völlig neue Erkenntnisse auf den Tisch gebracht. Doch wir schweifen ab. Zurück zur Sitzung. Die Bürgermeisterin ist nicht mit Redekunst gesegnet. Das stellte sie beim Vorlesen ihres Berichtes erneut unter Beweis. Im Gästebereich waren nur wenige Sätze akustisch verständlich. Nachlesbar sind die Darlegungen auch nicht. Bis heute sucht man eine Veröffentlichung des Bürgermeister-Berichtes vor der Sitzung auf den Webseiten des Amtes vergeblich. Die missliche akustische Wahrnehmung von Inhalten vorgelesener Beschlusstexte für die Gäste zog sich durch den gesamten Sitzungsverlauf. Vielleicht wäre es eine Idee, die Texte per Beamer an die Wand zu projizieren, dann könnte man als interessierter Bürger zumindest mitlesen. Zum Glück waren die anderen Berichtenden besser zu verstehen. So erfuhren wir vom geplanten Frühjahresputz in der Gemeinde im April. Ein Aufruf soll folgen. Für den Ausbau des Radwegenetzes wurde in Rostock ein Verein zur Koordinierung gegründet. An den Amtsausschuss will man den Vorschlag einer Mitgliedschaft herantragen. Man erhofft sich dadurch mehr Einfluss auf den Ausbau des eigenen Radwegenetzes. Auf dem Spielplatz in Neuendorf gab es einen Fall gefährlichen Vandalismus. Neben dem Diebstahl von Schaukeln fand man eine eingegrabene Schere unter dem Klettergerät vor. Die Spitze war so ausgerichtet, dass sich die Kinder daran verletzen können. Unglaublich! Eine Anzeige ist erfolgt. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung für den Haubenweg mit entsprechender Beschilderung konnte auf Nachfrage von Herrn Junge nicht in Aussicht gestellt werden. Die Gemeinde wollte dies gegenüber dem zuständigen Landkreis initiieren. Michael Eckart fragte nach dem Stand der Gespräche zwischen den Bürgermeistern der Gemeinde Broderstorf und Bentwisch. Diese Gespräche sollen nun seit Monaten stattfinden. Es geht um den Ausbau der Straße zwischen Öftenhäven und Kussewitz. Fördergelder für diesen seit langen geplanten Straßenausbau fließen jedoch nur, wenn Bentwisch mitzieht. Man hat den Eindruck, dass sich die Bürgermeisterin vor diesem Gespräch drückt. Sie wolle im nichtöffentlichen Teil der Sitzung berichten, gibt sie zur Antwort. Bitte??? Sind wir mittlerweile wieder an dem Punkt, dass der Bürgermeister nach Laune und eigener Intention bestimmt, was von öffentlichem Interesse ist und was nicht? An dieser Stelle sei ausdrücklich auf die Kommunalverfassung M-V verwiesen. ALLES (!) ist öffentlich zu beraten, außer, wenn nachvollziehbare Gründe des Daten- und Privatsphärenschutzes dem entgegenstehen. Es ist leider gelebte Praxis und unglaublich arrogant gegenüber den Bürgern, wenn nach "Daumen hoch" oder "Daumen runter" entschieden wird, was man in der Öffentlichkeit debattiert. Schade, dass die Bürger bei den Kommunalwahlen so wenig Erinnerungsvermögen beweisen. Dieser Effekt zeigt sich im Übrigen auch bei einem weiteren Thema der Sitzung, über das wir am Ende berichten möchten. Die Spatzen pfeifen es von den Gemeindedächern, es wird erwogen dem ehemaligen Bürgermeister Hanns Lange die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Nun wollen wir dergleichen Ehrungen nicht bewerten. Fakt ist aber, in den ganzen Jahren, in denen die Geschicke der Gemeinde in den Händen Hanns Langes lagen, ist der Ausbau der Infrastruktur in Broderstorf auf der Strecke geblieben. Während die Nachbargemeinden Sanitz und Roggentin infrastrukturell erblühten, investierte Broderstorf fast ausschließlich in den durch Lange favorisierten Sportverein. Einkaufsmöglichkeiten in Broderstorf? Nada! Nun endlich soll Einzelhandel im Ort angesiedelt werden. Wow! Eine entsprechende Grundsatzentscheidung wurde in der Sitzung auf den Weg gebracht. Vorgesehen ist eine Fläche die dem Gemeinderat Jantzen gehört und die an die B110 grenzt. ![]() An der Abstimmung darüber nahm Herr Jantzen nicht teil. Ein wenig Beigeschmack hatte die Entscheidung für die Errichtung des Mischgebietes dann doch, als der Vorschlag von Michael Eckart vom Tisch gewischt wurde, sich die Option einer anderen Fläche offenzuhalten, wenn diese sich möglicherweise als besser geeignet erweist. Jantzens Fläche oder keine, war der allgemeine O-Ton im Gemeinderat. Egal! Wichtig – der Einzelhandel soll kommen! Endlich! Mit dieser guten Zukunftsaussicht möchten wir uns verabschieden. Ihre Redaktion |
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