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Schulausschuss Amt Carbäk
am Donnerstag, den 29. März 2021

Gemeindepolitik
Der Sitzungssaal war gut gefüllt,
neben den Ausschussmitgliedern,
waren Vertreter aus Amt, KITA und Schule,
sowie der Elternratsvorsitzende
erschienen.

Zum Anfang jeder Sitzung
kommen die Bürger zu Wort.

Mein Part:

Ich wollte wissen,
wie die in Kritik stehende Maskenpflicht
für Kinder im Grundschulalter
an der Schule umgesetzt wird.
In der Regel werden die Kinder
OP-Masken oder Stoffmasken nutzen.

Diese Masken verlieren nach ca. 30 Minuten
ihre Schutzwirkung
und müssen gewechselt werden.

Nach jeder Schulstunde
wäre sinnvoller Weise
ein Maskenwechsel fällig.

Die Schulleiterin
war von der Frage überrascht.
Es wären genügend Masken vorrätig
antwortete sie.
Falls eine Maske verdreckt wäre
könne sie gewechselt werden.

Das war aber nicht meine Frage.
Ich hakte nach:

Wie die Lehrer
den regelmäßigen Maskenwechsel
realisieren würden,
wollte ich wissen.

Eltern hatten mir berichtet,
dass es Lehrer gäbe,
die sich nicht zuständig fühlten.

Indirekt bestätigte dies die Schulleiterin.
Die Kinder müssten die Masken
eigenverantwortlich wechseln.
Weiter verwies sie darauf,
dass die Schule die angeordneten Maßnahmen
nur umsetzten.

Ähnlich reagierte der Elternratsvorsitzende.
Viele Eltern trügen ihren Frust
über die Verordnungen der Landesregierung
in die Schule.

Schulleitung und Lehrer
seien aber nur Ausführende
und nicht für die Maßnahmen verantwortlich.

Es wären nur einzelne Eltern,
die problematisch seien.
Die Kinder selbst
würden mit der Maskenpflicht
sehr gut klar kommen
und die Masken tragen.

Bei allem Verständnis
für die vorgebrachten Argumente
vermisste ich den Aspekt,
dass sich Eltern
einfach nur große Sorgen,
um die Gesundheit ihrer Kinder machen.

Immerhin war es noch vor wenigen Wochen
wissenschaftlich belegte Tatsache,
dass die Maskenpflicht
bei Kindern im Grundschulalter
gesundheitlich schädlich sei.

Die Schulleiterin versprach
den regelmäßigen Maskenwechsel
im Kollegium noch einmal zu thematisieren.

In der Sitzung
verwies sie noch einmal
auf die Rolle der Schule
in der Umsetzung der Maßnahmen
der Landesregierung.

Der erneute Lockdown präge den Schulbetrieb.
40 Prozent der Schüler
seien in der Notfallbetreuung.
Es gäbe erhebliche Unruhe in der Elternschaft.
Sie appellierte an die Eltern,
dass die komplizierte Situation
allen viel abfordere
und es keinen Sinn mache,
sich gegenseitig zu bekämpfen.
Besser wäre zusammenzustehen,
um die Probleme gemeinsam zu bewältigen.

Die Rahmenbedingungen
seien weiterhin schlecht.
Heimunterricht sei schwierig,
wegen der miserablen Netzanbindung
seien Videokonferenzen unmöglich.

Es gäbe keine dienstliche Hardware,
so dass die Lehrer
ihre privaten Geräte nutzen müssten.
Eine Erleichterung
wäre die seit kurzem
verfügbare Lernplattform.

Der Ausschussvorsitzende
und Bürgermeister von Thulendorf erklärte,
dass die Mittel
zur Verbesserung der Ausstattung
vorhanden wären.
Er wolle jedoch keinen Aktionismus,
sondern strebe eine nachhaltige
und sinnvolle Lösung an.

„Aktionismus“ – das Wort des Abends.
Es sollte noch oft bemüht werden.

Bei der Lösungssuche
für bessere Rahmenbedingungen
wurde auf neue Technologien
besonders für strukturschwache Gegenden
hingewiesen.
Der Bürgermeister von Roggentin
verwies in dem Zusammenhang
auf satellitengestütztes Internet,
dass gerade etabliert würde.

Auf den Unmut der Eltern zurückkommend,
berichtete die Schulleiterin
von der Schulkonferenz.

Auf dieser wäre einstimmig beschlossen worden,
die mittlerweile verpflichtend durchzuführenden
Corona-Schnell- und Selbsttests
in der Schule stattfinden zu lassen.

Die Kinder würden den Test
unter Aufsicht perfekt beherrschen.

Die Befürchtungen einiger Eltern
könnten nicht bestätigt werden.

Der Elternratsvorsitzende
hatte sich an die Eltern gewandt.
Die Eltern von 284 Schülern
seien angeschrieben worden.
94 haben nicht reagiert.
11 waren mit einer Testung nicht einverstanden.
18 war eine Testung in Schule oder Haushalt egal.
80 wollten ihre Kinder zuhause testen und
81 erklärten sich mit einer Testung
ihrer Kinder in der Schule einverstanden.

Ohne die vorgetragene Statistik zu bewerten,
möchte ich darauf hinweisen,
dass sich demnach lediglich
32 Prozent der Eltern
für eine Testung ihrer Kinder
in der Schule ausgesprochen haben.

Zwei Drittel aller Eltern
wollen dies offenbar nicht...
Zum einen, weil sie ihre Kinder
unter eigener Aufsicht testen möchten,
prinzipiell gegen eine Testung sind
oder weil sie keine Zustimmung erteilt haben,
indem sie auf das Anschreiben nicht reagierten.

Michael Eckart fragte,
wie sichergestellt würde,
dass Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren
diese Tests professionell durchführten?

Das sei gar kein Problem,
beteuerten Schulleitung und Elternrat einmütig.
Die Kinder würden dies sehr gut hinbekommen.
Sein Sohn in der 4. Klasse
hätte ihm das Testen vorgeführt,
meinte der Elternratsvorsitzende.
Eltern würden indes überdramatisieren
und aus einer Mücke einen Elefanten machen.

Auf die Nachfrage von Michael Eckart,
wie konkret man die Schule unterstützen könne,
bat die Schulleitung darum,
auf die Eltern einzuwirken,
um die Luft rauszulassen und
den Druck von der Schule zu nehmen.

Ein völlig anderes Bild der Elternschaft
zeichneten der Hort und die KITAs.
Sie waren des Lobes voll
über das Verständnis,
dass ihnen die Eltern entgegenbrächten.

Die Vertreter aus den Einrichtungen
berichteten von ähnlich schwierigen Rahmenbedingungen.

Die umzusetzenden Anordnungen
aus Sozial- und Bildungsministerium
seien oft nicht aufeinander abgestimmt
und teilweise widersprüchlich.

Die Internetanbindung ist katastrophal,
Videokonferenzen mit Kollegen und Eltern
seien unmöglich.

Der Hort berichtete von einem Schulzeitungsprojekt
„Coole Storchenpost“.
Die Zeitung wurde im Land und im Bund ausgezeichnet
und errang Preise.
Im Ausschuss wurde bedauert,
dass man von solchen Prämierungen
nicht erfahren habe.
Es wurde angeregt
darüber im Amtsblatt zu berichten,
um eine angemessene öffentliche Wertschätzung
zu erlangen.

Auf die wieder gestellte Frage
von Michael Eckart nach konkreter Hilfe,
wurde der gestiegene Bedarf
an Bastel- und Malmaterialien erwähnt,
der durch die Einzelgruppen-Betreuung
entstanden sei.

Weiter in der Sitzung.

Der Erweiterungsbau der Schule
wurde einstimmig
in die nächste Phase gebracht.
Auf die europaweite Ausschreibung
gab es nur ein Angebot.

Im Ausschuss wurde hinterfragt,
ob die Einbeziehung
einer externen Rechtsanwältin
für die Abwicklung der Ausschreibung
richtig gewesen sei.

Obwohl das Ergebnis mit einer Bewerbung
unerwartet gering ausgefallen sei,
war man sich einig,
dass die Entscheidung richtig gewesen sei.
Es habe einen enormen Wissenstransfer gegeben,
von dem Amt und Ausschuss
zukunftsweisend profitiert.

Einen Hinweis von Michael Eckart
versprach man in den Vertragsverhandlungen
mit dem Bau-Ausführenden zu beachten.
Er verwies auf die Beschlusslage
der Gemeinde Broderstorf.
Demnach sollen alle öffentlichen Gebäude
bei Eignung mit Fotovoltaik
ausgerüstet werden.

Ein weiteres Thema der Sitzung:
Filteranlagen versus Maskenpflicht
in der Grundschule.

Michael Eckart hatte einen Vorschlag
für mobile Filteranlagen
auf den Tisch gebracht,
um die Kinder vom Tragen der Masken
zu entlasten.

Die Schule hat ein Klimatisierungsproblem im Sommer.
Die großen Fensterfronten
führen zu einer
Überhitzung der Klassenräume.

Eckart hatte dieses Problem
in seine Lösungsvorschläge einbezogen
und mobile Klimaanlagen inklusive Luftreinigung
für die betreffenden Klassenräume vorgeschlagen.

Die Vorschläge waren im Vorfeld
kontrovers diskutiert worden:
siehe hier...

Nun soll der Ausschuss darüber befinden.

Es war schnell erkennbar,
dass mobile Anlagen
nicht mehrheitsfähig sind.
Der Ausschussvorsitzende stellte klar,
dass solche Anlagen
die Kinder von der Maskenpflicht
nicht befreien werden.

Interessant dagegen,
wie man mit der Problematik
beim beschlossenen Erweiterungsbau
der Schule umgehen wird.

Immerhin kann dort
eine vernünftige und nachhaltige Klimatisierung
von vornherein in die Planung
einbezogen werden.

Und nun,
man glaubt es kaum,
kam der Aktionismus wieder auf den Plan.

Herr Junge eröffnete den Part.
Seiner Ansicht nach,
sei die Corona-Problematik im Herbst erledigt.
Dann hätte man teure Klimaanlagen eingeplant,
die später so nicht gebraucht würden.
Er warne vor Aktionismus
in dieser Hinsicht.

Michael Eckart reagierte auf den Einwand.
Selbstverständlich sei es Aktionismus,
wenn man sich Gedanken mache,
für eine problematische Situation
eine gute Lösung zu suchen.

Seine Vorschläge
seien schließlich nur Vorschläge.

Wichtig sei der Prozess,
der dadurch in Gang gekommen sei.
Er helfe eine nachhaltige Lösung zu finden,
die durch alle mitgetragen werde.
Wenn dabei herauskommt
für die Kinder die Bedingungen zu verbessern,
sei viel erreicht und
die Mittel sinnvoll verwendet worden.

Den Vogel schoss Amtsvorsteherin
und Bürgermeisterin von Broderstorf,
Frau Elgeti ab.

Sie machte deutlich
persönlich fände sie Klimaanlagen
nicht so gut.
Sie selbst
habe damit schlechte Erfahrungen gemacht.
Sie wolle keine solchen Anlagen.
Den Vorschlag Eckarts halte sie
für Aktionismus.

Bitte???

Habe ich das tatsächlich richtig verstanden?
Die Kinder sollen in schlechter Luft und
in der Hitze im Sommer schmoren,
weil Frau Elgeti Klimaanlagen blöde findet?
Also hier hat jemand
eine völlig verdrehte Selbstwahrnehmung!

Der Bürgermeister Roggentins
glättete die Wogen.

Er verwies auf gesetzliche Vorgaben.
Bei einem solchen Bau seien diese zu beachten.
Klimatisierung, Umwelt- und Energieaspekte, Fotovoltaik usw.
wären künftig eindeutiger geregelt.
Egal welche Ansicht man persönlich dazu habe,
an diesen Vorschriften
käme man beim Neubau nicht vorbei.

Das finde ich,
war ein perfektes Schlusswort.
Ihr Udo Cimutta

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