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Broderstorfer Gemeinderat
am Mittwoch, den 05.Juni 2015

Gemeindepolitik
Wieder einmal trieb mich die Neugier zur GV-Sitzung
und obwohl die Tagesordnung nichts versprach,
was mein Bedürfnis nach Befriedigung selbiger hätte erahnen lassen,
kam es wie so oft,
anders als man denkt.

Pünktlich um 18.30 Uhr fiel der Startschuss zum Rennen
um diesmal wirklich lächerliche 10 Tagesordnungspunkte im öffentlichen Teil.

Da selbst davon 9 nichts Konkretes verhießen,
verblieb zunächst einzig der 10er als TOP
mit ein „bissel Fleisch“ dran – will heißen - mit Beschlussvorlage.

Doch reiten wir erst mal die Strecke davor ab.

Begrüßung – Einwohnerfragestunde - Wolfgang Nagel !

Mit konstanter Penetranz und dieser im besten Sinne
fragt der gute Wolfgang nun schon fast rituell auf jeder Sendung
nach dem Stand der Bearbeitung des Antrages
zur Errichtung einer Hähnchenmastanlage in der Gemarkung Fienstorf,
auf dass diese seine Nachfrage bei unseren kommunalen Volksvertretern
und vor allem ihre Antwort darauf,
Eingang finden möge,
in die Tiefen der Protokolle von derlei Veranstaltungen.

Gleichwohl ist an dieser Stelle fest zu halten,
dass es aus den Reihen der Gemeindevertreter bis hinauf zum Bürgermeister
nichts Neues und/oder Erhellendes zu vermelden gibt – offensichtlich !

Dennoch, Wolfgang Nagel ist präsent,
hakt nach und kann so immer darauf verweisen,
dass er Gelegenheit zur Info gab,
sollte sich mal irgendwann rausstellen,
dass es mehr öffentlichkeitserhellende Informationen gab,
als preisgegeben wurden.
Man wird sehen !

Weiter, Herr Gefreiter !

Anträge zur Tagesordnung:
Bürgermeister Lange vier,
Burkhard Grunow einen.

Vier Bauanträge waren noch unterzubringen,
im nichtöffentlichen Teil – kein Problem – BM zufrieden.
Ein TOP, nämlich TOP 14
gehörte nach Auffassung von Herrn Grunow nicht in den nichtöffentlichen Teil,
wo er sich befand,
sondern in den öffentlichen und oh Wunder – es gelang.
TOP 14 wurde zu TOP 11 und mauserte sich zum interessanten Einblickbringer.
Später mehr davon !

Herr Grunow zufrieden !

Leider wurde der TOP 13 nicht mit der gleichen kritischen Aufmerksamkeit bedacht,
auch er hätte in den öffentlichen Teil gehört,
meine ich.

So wurden dann aber wohl Spielgeräte geheim ersatzbeschafft
und Parkplätze top secret zur Herstellung freigegeben
oder auch nicht.
Man weiß es nicht.

Herr Pampel berichtete in gewohnt entspannter Manie
über den Fortgang der Schulneugestaltung – läuft !

Anschließend erwähnte er den Brandschutzpokalwettkampf,
am 13.06.2015 in Klein Kussewitz.
Wir weisen besonders darauf hin,
da es erstens vor diesem Event kein Amtsblatt mehr geben wird
und zweitens die FFW Klein Kussewitz bei dieser Gelegenheit
auf ihr 65-jähriges Bestehen zurückblickt
und dies vermutlich zum Anlass nehmen wird,
den Pokalwettkampf entsprechend zu umrahmen.
Also hin da Fans und Freunde !


Der BM lobte die Bankettenarbeiten
Fienstorf-Öftenhäven und Neuendorf-Bentwisch
als gelungen bis bravurös.
Es kann also wieder gebrettert werden, dass die Steine nur so fliegen.
Auf dass wir bald im Halbjahrestakt die Banketten erneuern.

Besonders lobende Erwähnung durch den BM
fand das Hoffest eines ortsansässigen Groß-Agrariers
mit Investitionsgelüsten im Geflügelbereich.
Kinder erfreuten sich der dargebotenen Technik
und der Landwirt hatte sich viel Mühe gegeben.

Bemerkung am Rande:
Es ist nunmehr möglich im Internet mal einen Blick
auf die Subventionssummen zu werfen,
die sich über landwirtschaftliche Betriebe ergießen.
Da kann einem hier und da schon ein bisschen schwindlig werden.
Nicht nur die Technik ist überaus voluminös.
Einfach mal „googlen“ !
...oder hier schauen => Link anklicken...

Aus den Ausschüssen wurde berichtet,
so sie getagt hatten.

Dies traf dies mal nur auf den
von Frau Elgeti geführten
(und nicht von Herrn Peck, wie ich in einem früheren Text mal fälschlich
und somit wahrheitswidrig behauptet hatte – Entschuldigung an beide Betroffenen)
Umweltausschuss zu.

Dortselbst war man mal per pedes
durch die Neuerwerbungen (ehemalige Gemeinde Steinfeld) geradelt.
Bei dieser Gelegenheit hatte man festgestellt,
dass es einigen Grundstücksbesitzern
mit Verantwortung für den Raum vor ihren Grundstücken
noch ein wenig am rechten Sinn für Ordnung ermangelt.
Deshalb wird man alle Bürger im Amtsblatt
auf ihre diesbezüglichen Obliegenheiten hinweisen.
Viele bis die meisten
machen aber alles richtig und sogar richtig prima,
so Frau Elgeti.

Des Weiteren wurden im Ergebnis der letzten Verkehrsschau
ein paar unnütze Tonnagebegrenzungen eingezogen.
Nicht vom Ausschuss,
wohl eher von Amts wegen.

Diese Entwicklung wird es leichter machen,
die Gemeindestraßen mehr zu beschweren – mit größeren Lasten.

Das wird schon für jemanden oder welche gut sein.
Für die Straßen, deren Unterhaltung und die damit verbunden Kosten
aus unser aller Steuern voraussichtlich nicht.

Das es in Neu Pastow eine
von der Gemeinde initiierte Geschwindigkeitskontrolle
im 30er Bereich einer BHSt. gegeben hat,
die zu Tage brachte,
dass die massenhaft beobachteten Geschwindigkeitsübertretungen
so nur gefühlt sind, da es nur 3 erwähnenswerte Übertretungen
bei 36 gemessenen KFZ gab,
sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Anfragen der Gemeindevertreter.

Das ist die Stunde von Martin Noack.
Akribisch und unnachgiebig fragt er alles ab,
was unter unerledigt zu subsumieren ist.

Der Gemeindevertreter Martin Noack entpuppt sich mehr und mehr
als ernsthafter, stets informierter und interessierter Volksvertreter.
Er hakt nach, hinterfragt, hat seine Unterlagen im Griff
und nicht diese ihn,
wie es bisweilen in derlei Veranstaltungen den Anschein hat
und wenn er es noch schafft,
sich nicht weichquatschen zu lassen
und sich nicht so oft in den Vertröstungsbahnhof schieben lässt,
dann steigt sein Wert in dieser Vertretung in ungeahnte Sphären.
Weiter so Martin und nicht abwimmeln lassen !

Kreuzung Öftenhäven, Vertrag mit Kühl,
Entwässerung Fienstorf-Gutshaus mit 10.000 eingestellten Euro,
Verkehrssinnloszählung zu schlechtem Zeitpunkt an miesen Standort ohne Folgewirkung,
der Mann hat alles auf dem Schirm.

Weiter mit dem „Kleinen Sommerfest“ in TOP 9.
Keiner weiß was, keiner will was,
was sollte das ?

TOP 10 Vereinsheim SV Pastow:
Vier Lose, Termin Submission im Amt steht – einstimmig !

TOP 11 zuvor TOP 14 kam zunächst völlig arglos daher
als „Herstellung einer Zufahrtsstraße innerhalb der Innenbereichssatzung Pastow
und deren Übernahme durch die Gemeinde“.
Lasst mal hören, Leute !
Und sie ließen !

Ein Fest für die Ohren,
ein Genuss für den Beobachter von Interessenkonflikten,
eine Orgie der Betroffenheiten
und Musterbeispiel für: Nicht mit Herrn Klostermann !
Ganz großes Kino !

Was soll passieren ?

Ein Wohngebietlein soll entstehen,
ganz im Stile verschiedener „Höfe“
die unfern bereits den Ort verzieren.

Zu diesem Zwecke muss eine Zufahrtsstraße her,
zunächst geplant von hier nach da.
Doch leider hatte man an jener Stelle außer Acht gelassen,
dass die im Bereich befindliche Bushaltestelle das Ansinnen vereitelt.
Also flugs eine Alternativzufahrt vorgelegt,
sozusagen Plan „B“,
diesmal von dort nach da.

Mit „Trompetentrichter“ als Einmündung, planerisch genial,
wenn da nicht zunächst Martin Noack gewesen wäre.
Der warf sich in die Diskussion, um das Eigentum seiner Schwester zu schützen,
hätte ich auch gemacht, an seiner Stelle.
Dieser Einsatz war aber nicht zielführend,
da der Grund und Boden selbiger
nur wegen fehlerhafter Verwechslung von Haus-und Flurstücknummer betroffen schien.
Puh, gerade noch mal gut gegangen.

Also weiter mit den blumigen Erklärungen
warum dies nun so sein müsse, wie es da wäre.

Alles klingt ein bisschen wie:
Der Investor ist ein Lieber, lasst uns ihm helfen, so gut wir nur können.

Doch einer wollte nicht helfen: Herr Klostermann.

Es reifte auch nach intensivsten Erklärungen,
speziell des Bauausschussbosses Jesse
einfach nicht die Einsicht, dass das alles so paletti ist,
bei Herrn Klostermann.

In seiner unnachahmlich charmanten und eloquenten Ausdrucksweise
entlarvte er das Projekt
„Straße an die Gemeinde und damit auch die Risiken und Kosten und stinksauren Anwohner“
als aus seiner Sicht und mit größtmöglicher Vorsicht formuliert
– BULLSHIT !!!

Herr Klostermann hatte dieser Sache offenbar größte Aufmerksamkeit gewidmet,
jedenfalls ganz erheblich mehr,
als die durchwink-willigen Kollegen im Gremium.

Er bemängelte nicht nur die so oder so zu engen Zufahrtsstraßen,
er behauptete sogar,
dass nicht alle Maßstäbe auf den Plänen die wirklichen Verhältnisse wiedergeben würden
und so ein verzerrtes und falsches Bild der tatsächlichen Enge vor Ort widergäben.
Mit einem Rest von Sachlichkeit
und tatsächlichen Willen, Schaden von der Gemeinde abzuwenden,
beantragte er, die Angelegenheit zurückzustellen
und zum nächsten Bauausschuss den Planer zur Erörterung zu bitten.

Fast hätte man diesen Antrag übergangen,
allerdings gelang es nach einem beherztem Zwischenruf aus dem Publikum,
welches zu diesem Zeitpunkt nur noch aus mir und meiner Gattin bestand,
die GV auf den tugendhaften Pfad der Beachtung der Kommunalverfassung-MV zurückzuführen
und die dort grundsätzlich vorgeschriebene Abstimmung
über einen Antrag eines Gemeindevertreters zu reanimieren.

Abstimmung – Antrag Klostermann angenommen – einige lange Gesichter.

An diesem Punkt war schlicht unübersehbar,
dass nicht alle Kollegen der Intention von Herrn Klostermann folgen wollten
und sich anderes gedacht hatten.
Es lässt sich ernsthaft vermuten,
dass diese Kontroverse beim platzieren dieses TOP
ursprünglich im nichtöffentlichen Teil vorhergesehen wurde.
Es läuft halt nicht immer alles nach Drehbuch,
außerhalb einer Inszenierung.

Jedenfalls konnte ich die Bedenken von Herrn Klostermann
bedenkenlos nachvollziehen und teile diese,
wie ja letztendlich auch eine Mehrheit der Gemeindevertreter.
Gerade noch mal gut gegangen.

Nebenbei erfuhr man noch, wer da alles wohnt,
betroffen ist und/oder Interessen hat und/oder vertritt.
Amüsant !!

Ende im Gelände !

Mehr Spaß beim nächsten Mal, wenn es wieder heißt:
Ich begrüße alle Anwesenden zur Gemeindevertretersitzung der Gemeinde Broderstorf !

M. Eckart für Steinfeld online



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