Startseite

zurück zur Übersicht

Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 109

ocs

„Wochend und Sonnenschein…“
und dann auf dem Fahrrad unterwegs sein
– was für ein Wochenende Anfang November,
hier im hohen Norden.

Gestern konnte ich nicht anders
und schwang mich auf meinen Drahtesel
um bei 17 Grad und Sonne satt eine Runde zu drehen.

Vielen anderen fiel das auch ein
und so war der Radweg
von Broderstorf Richtung Rostock längs der B110 gut besucht.

Das für mich Überraschendste an der Radtour
war die eigentlich gar nicht so erfreuliche Tatsache,
dass mir mehr Insekten ins Gesicht flogen
als ich es mir hätte vorstellen können.
Einige landeten in meinem Mund – eklig diese Suizidfliegen.

Singvögel trällern ganz ungeniert Lieder,
die sonst nur im Mai zu hören sind
und für den, der sich ein wenig auskennt,
ist es überraschend festzustellen,
dass der Gesang von kleinen Künstlern verursacht wird,
die zu dieser Zeit
längst in Italien, auf Malta oder Spanien sein sollten,
wenn nicht noch weiter südlich.

Selbst ein Storch hat offenbar den Abflug verpasst
und ist immer wieder mal auf dem Acker
zwischen Neu Broderstorf und Broderstorf zu sehen,
wobei bei ihm möglicherweise eine Flugbehinderung
ursächlich für seinen Verbleib sein könnte.

Jedenfalls ist es ungewöhnlich,
ihn oft aber wenn dann nur dort sehen zu können.
Bei uns inspizieren Meise, Spatz und Co. mögliche Brutunterkünfte
und die Flugente wird vom Erpel sehr ungeniert dazu verführt,
noch einmal zu legen – echt irre.

Selbst manch Heckenstrauch entwickelt zurzeit Knospenansätze,
die eigentlich in die zweite Märzhälfte gehören,
frühestens.

Würden die Tage nicht schnell und merklich kürzer,
könnte man glauben, der Frühling steht nicht nur vor der Tür,
sondern hat sich längst energisch Zutritt verschafft
und präsentiert die Verheißung des nahenden Sommers.

Da bleibt als augenscheinlichstes Regulativ
des kalendarisch herrschenden Herbstes nur seine Angewohnheit,
sich nicht damit zu begnügen
auf der Leiter zustehen und die Blätter anzumalen,
sondern diese nun auch,
wie es sich für Anfang November gehört,
von den Bäumen zu reißen.

Immerhin lässt sich diese
für alle Gärtner suboptimale Eigenschaft dieser Jahreszeit
heuer recht gut ertragen,
meine ich,
denn in erfreulicher Ermangelung der früher üblichen Herbststürme
oder wenigstens Winde,
sieht es unter den betroffenen Bäumen aus,
als wäre alles Laub zur gleichen Zeit,
wie über Nacht zu Boden gestürzt.
So lässt es sich wohl leichter zusammenharken
und hängt nicht, wie üblich
in der unzugänglichsten Zaunecke des Gartens fest
oder hat sich in der Schuppenecke des Nachbarn angesammelt,
dort wo der Herbstwindwirbel sonst all die Jahre seine Laubfracht ablud
und dafür sorgte, dass die eigentlich über den Sommer gewachsene
friedliche Koexistenz zu den Wesen hinterm Grundstückszaun
nunmehr wieder nachhaltiger gestört ist.
Jedenfalls blickt man jenseits des Zaunes
nun etwas milder auf den Altbaumbestand des anderen.
Das haste nu davon !

Bei mir und anderen löst diese milde Phase Freude aus,
bei den berufsbesorgten Dauermahnern Panik.

Gestern lief über die Nachrichtenticker eine Meldung des Klimarates:
Wenn wir nicht sofort aufhören
mit unserem menschlichen Beitrag zur Erderwärmung,
dann ist jetzt aber wirklich Schluss mit Lustig.

Zum zweitausensiebenhundertundachzigsten Mal
wird uns mitgeteilt,
dass der Klimakollaps vor der Tür steht.

Nah wenn der so daherkommt,
dann rein mit ihm !

Spaß beiseite – sicher ist das alles richtig,
was die Wettergenies uns da erzählen
über die Erderwärmung und ihre Folgen
und auch die miese Rolle,
die wir mit unserer hemmungslosen Wachstums- und Konsumgesellschaft
dabei spielen
und ist mindestens für mich
auch leicht nachvollziehbar.

Aber was ich mich dabei schon frage:
Kennen die Burschen und Burschinnen eigentlich das Märchen von dem Typen,
der immer vor Gefahren warnte, die dann so gar nicht eintraten ?

Dem glaubte am Ende keiner mehr
und so auch nicht seine richtige Warnung
vor der dann tatsächlichen Katastrophe.

Ich frage mich, was das soll,
mit diesem Dauerbeschuss mit Prognosen über die Zukunft ?

Keiner von diesen Künstlern
kann seriös das Wetter länger als vier Tage voraussagen.
Kein Aas weiß, wie dieser Winter wird
– nein auch die Bauernregeln haben nicht die geringste Ahnung,
denn die konnten vor hundert Jahren,
als sie sich in unser kollektives Bewusstsein brannten
noch gar nicht wissen,
wie sehr wir und andere mit unserem Tun und Unterlassen
Einfluss nehmen, auf das Weltklima
und somit auch den Winter bei uns.

Meine Befürchtung ist,
wir werden mit
„Klimarat“, den „Klimakonfernzen“ und den „Klimaprotokollen“
so zugelöffelt,
damit genau dieser
„passiert ja gar nichts, ihrer Spinner“–Effekt eintritt
und wir weitermachen ohne Angst vor Konsequenzen,
wozu wir gezüchtet werden:
Konsumieren und die Fresse halten und konsumieren und konsumieren.

Wie sagte „Sid“ das Riesenfaultier in „ice age“ so treffend:
„Erderwärmung – da steh ich drauf !“

Lust auf Eis in der Sonne sitzend im November in Rostock,
statt in Florenz – ab zur „Eiswerkstatt“ am Hopfenmarkt
– da steh ich drauf.

Herbstflug nach Italien – gecancelt !
Ist gut fürs Klima !

Have a nice week !

M. Eckart, ocs

Achtung:
Dieser Beitrag enthält Werbung für ein junges Rostocker Unternehmen,
welches auch und vor allem ausgezeichnetes DDR-Softeis herstellt
und sogar verkauft.
Doch Obacht – wenn dann nutzen Sie das Original – die „EISWERKSTATT“.
Wat freu ich mich auf mein Gratiseis !

Kontakt

Impressum: ©imutta