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Boah eh, was für eine Woche !
Unglaublich aber wahr und ich war dabei.
Montag 17.09.2012, 7.30 Uhr - Kolumnentime:
Bevor ich mit meiner Volksbelustigung anfangen kann, muss ich fix noch zwei mails schreiben,
eine an das Amt und eine an die Rechtsaufsicht.
Ich möchte wissen, wie der Bearbeitungsstand des Bürgerbegehrens,
eingereicht am 04.09.2012, ist.
OK – mails raus, Kolumne weg, ab zur Arbeit, puh !
Dienstag 18.09.2012, 8.00 Uhr – Straßenbewertung im Amt:
Es versammeln sich Frau Narajek, LVB Amt Carbäk, Peter Zentsch, 1. Stellv BM Steinfeld,
Frau Dittrich nebst Kuchen und meine Wenigkeit.
Thema der nächsten 2,5 Stunden:
Straßenbewertung für die Eröffnungsbilanz der Gemeinde Steinfeld.
Ist so öde, wie es klingt.
Es gibt Kaffee (Amt) und Kuchen (Frau Dittrich) alle sind angespannt aber „nett“
und wir kommen gut voran.
Plötzlich, so gegen halb zehn fängt mein Telefon an zu nerven.
Genaugenommen ist es Schißler von der OZ.
Er versucht mit konstanter Boshaftigkeit meiner telefonisch habhaft zu werden.
Erst als ich ihn das vierte Mal wegdrücke, gibt er auf.
Heute weiß ich, vielleicht hätte ich besser ran gehen sollen,
denn Schißler wusste da offenbar schon mehr als ich.
Hätte, hätte – Fahrradkette !
10.30 Uhr – die Straßenbewertungsbelustigungstunde im Amt ist vorbei.
Wieder einmal hat sich der „Frische Wind“ eingebracht und mitgemacht,
treudoof, wie man ist.
Zum Abschluss kann ich mir nicht verkneifen
die beiden mir gegenüber sitzenden Götter des Wissens (Narajek und Zentsch)
direkt nach dem Stand der Dinge bzgl. Bürgerbegehren zu befragen.
Und siehe da, Frau Narajek öffnet den Sack und lässt die Katze heraus.
Die Katze heißt:
„Der Vertrag ist längst unterschrieben und das Begehren somit im Arsch!“
Zugegeben, ein Scheißname für eine Katze.
Frau Dittrich und ich glotzen,
als hätte uns ne´ alte Frau vom Nachttopf geschubst (Danke Fips A.!).
Wie jetzt, längst unterschrieben ?
Ne, mal ehrlich jetzt, dass soll doch am 31.09.2012 ganz feierlich stattfinden,
hat der Bürgermeister verlauten lassen?!
Die Götter schauen sich verschmitzt schmunzelnd in ihre Ambrosiaaugen
und sagen mit entwaffnender Arglosigkeit:
„Davon wissen wir nichts.
Wir glauben nicht, dass der BM Jürgen Müller so was mitgeteilt haben soll.“
Was für eine coolness.
Touchè: Das hat gesessen !
Meine Gesichtsfarbe nebst Zügen entgleiten und es durchzuckt mich die Erkenntnis:
„Die haben das wirklich gemacht! Bürgerwille interessiert hier einen Scheißdreck!“
Zum Glück hatte ich noch so viel Beherrschung, dass ich nicht den Kuchen ausgekotzt habe.
Abschließend begleitet mich noch die leicht süffisant vorgetragene Bemerkung der LVB,
dass wir doch alle Zeit der Welt gehabt hätten, ein Bürgerbegehren durchzuführen.
Also:
Nicht traurig sein, kleiner Zwerg und mehr Glück beim nächsten Mal ! (Das hat sie nicht gesagt)
Noch Dienstag 18.09.2012, ca. 10.45 Uhr – Küche Haus 13 e Fienstorf:
Ich rufe Schißler (OZ) zurück.
Er fängt sofort an mich vollzulöffeln
von wegen ich hätte ja nun die geile Story vom Bürgerbegehren an den „Blitz“ verscheuert
und er wäre ja im Urlaub gewesen und nun wieder da und überhaupt und außerdem,
blah, blah, blah !
Während er mir ein Ohr abkaut denke ich die ganze Zeit,
wieso ruft der mich gerade jetzt an, der ist doch nicht mein Freund?
Zum Glück bin ich geistesgegenwärtig genug, das Telefon auf „laut“ zu stellen
und die anderen „Opfer“ im Saale können mit hören, was sich da so aus Herrn Schißler ergießt.
In einer der wenigen Atempausen die sein Argrogelaber unterbrechen,
versuche ich ihm mitzuteilen, dass ich nicht mit ihm reden will,
jetzt nicht und nicht in Zukunft
und dass er von mir nichts zum Zitieren kriegt
und ich mich in den nächsten 24 Stunden überhaupt nicht öffentlich zu dieser Thematik äußern werde.
Doch das ficht ihn nicht an.
Was ich denn hätte, labert er weiter
und ob ich mit seiner Berichterstattung nicht einverstanden wäre.
Bin ich in der Tat nicht, da es keine solche ist.
Na ja, sagt er, ich solle mich mal nicht so haben
und ich wüsste ja wie das ist und (und jetzt lesen Sie bitte mal ganz aufmerksam)
er wolle sich in Zukunft um eine objektivere Berichterstattung bemühen.
Das heißt für mich im Umkehrschluss:
Bisher hat Schißler in der OZ, mindestens in dieser Angelegenheit subjektiver berichtet.
Der Offenbarungseid eines Journalisten gleich für die OZ mit, Glückwunsch !
Drauf geschissen, wusste ich schon !
Deswegen habe ich die OZ schon lange abbestellt
und empfehle es höchst erfolgreich auch allen, derer ich habhaft werden kann.
Zum Glück habe ich das nicht allein gehört, dank Lautsprecherfunktion am Handy.
Irgendwie überstehe ich dieses Ekeltelefonat,
habe aber das ungute Gefühl,
dass Schißler irgendwas daraus saugen wird für seine nun objektivere Berichterstattung.
Hat er dann ja auch hingekriegt – sauber, alter Haudegen !
Fakt ist, er wurde informiert.
Teile seiner objektiven Berichterstattung vom 19.09.2012 geben Anlass zu der Vermutung,
dass er möglicherweise sogar Teile meiner mails zur Kenntnis erlangt haben könnte.
Auch drauf geschissen !
Mittwoch 19.09.2012 Judgement day !
Phase eins:
OZ – Bericht Seite 14.
Credo:
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sind zu belächelnde Idioten,
die doch hätten wissen müssen,
dass mindestens ein so volksnaher Bürgermeister wie Müller
nicht bis anno dutt wartet, um einen so kleinen, unbedeutenden Vertrag zu unterzeichnen,
wie blöd sind die denn?!
Klaro habe man sich pronto im Amt versammelt
und gleich tags darauf am 09.08. unterschrieben.
Was denn sonst, ihr Vollpfeifen ?
Hah, da ist sie ja schon,
die objektivere Berichterstattung des Herrn Schißler in der OZ.
Nie würde ein Journalist auf die Idee kommen, seine neutral beobachtende Distanz aufzugeben.
Außer er heißt Schißler.
Schon die Überschrift zeugt vom tiefen Verständnis des Autors für die Materie: Fusionsgegner !
Wieder falsch Herr Schißler !
Es ging um den Vertrag !
Sieht schon optisch nicht aus wie Fusion, da muss man noch nicht mal lesen können.
Wenn man‘s aber kann, sollte man es gelegentlich auch mal tun.
Wie zum Beispiel die Bürgerinfo des BM Müller:
“ … soll der Vertrag am 30.09.2012 feierlich unterschrieben werden.“
Daran haben wir uns orientiert. Woran auch sonst?
Oder hat irgendjemand eine öffentliche Information zu dem "Festakt" vom 09.08. gefunden?
Nein? Ist ja komisch !
Der wichtigste Vertrag der Geschichte der Gemeinde Steinfeld
wird nicht an dem vom Bürgermeister offiziell bekanntgegeben Termin unterzeichnet,
sondern 7 Wochen vorfristig und es gibt keine Info?
Nicht davor, nicht während und nicht danach ?
Erst als Zappelphillip Eckart nachfragt ?
Das stinkt zum Himmel, sage ich Euch !
Aber auch da, drauf geschissen !
Phase zwei:
Gemeindebüro Steinfeld – 19.00 Uhr !
Rücktritt! Was sonst?
Der Rest der Woche – uninteressant, außer Steinfeld-ONLINE !
Zum Schluss ?
Viel gewollt - wenig erreicht !
Stimmt !
Verletzt - nein !
Ich habe mich engagiert, mäßig erfolgreich !
Enttäuscht – natürlich !
Jemand sagte die Woche zu mir:
„Mensch Eckart, da haben die euch aber ordentlich beschissen?“
„Falsch!“, antwortete ich:
„Speziell Du, die Demokratie und alle Bürger sind beschissen worden,
sonst ist nichts passiert!“
Vielleicht können jetzt ein paar Bürger mehr erkennen,
wie erbärmlich bisweilen agiert wird, hier und anderswo.
Möglicherweise werden Lügner erkannt,
nicht weil es über sie behauptet wird,
sondern weil man es an ihrem Tun und Unterlassen erkennt.
Und wenn sich dereinst wieder die Frage stellt, wer denn da Interessen vertreten soll,
vielleicht erinnert man sich dann dieser Posse.
Ich werde, wie alle anderen „Steinfelder“ auch: „Broderstorfer“, amtlich.
Mal sehn, wem dann zugetraut wird,
unseren Interessen eine hörbare Stimme zu geben,
in der wachsenden Vieldörfergemeinde.
Have a nice week !
M. Eckart, ocs
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