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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 111

ocs

Ist der Dienstag auch noch Wochenbeginn ?
Ich weiß es nicht, glaube aber schon.
Wie auch immer – Kolumnen – time is now !

Außerdem passt mir eine Begebenheit von gestern prima ins Konzept,
so dass ich heute einen Text draus backen kann – Achtung:
Das ist ein Wortspiel.

Es gibt in unserem wunderschönen Land Brot
und andere Backerzeugnisse in Hülle und Fülle.
Dazu finden sich mindestens so viele Bäckerläden oder Shops,
wie Friseure und Apotheken.
Könnte zu dem Schluss führen,
dass wir alle TOP Frisuren haben,
Unmengen köstlichen Brotes in uns hineinstopfen
und dauern Pillen brauchen.

Ich habe heute das Bedürfnis,
mich den Bäckern zu widmen,
schlicht weil ich gestern in einem solchen war,
genauer in seinem Bäckerladen
und dort Dinge vorfand,
die ich für Bemerkens- und Berichtens wert erachte.

In Gresenhorst gibt es einen kleinen Bäckerladen,
in welchen der Bäckermeister Kröger
die Früchte seines Handwerkes feilbietet.
Seinen dortigen Laden
und auch sein sonstiges Geschäft
betreibt er als Landbäckerei.

Wie sinnig, dachte ich bisher:
Sitzt auf dem Land und hat die
nicht eben überborden daherkommende Idee
sein Geschäft mit dem Standorthinweis „Land“ zu versehen.

Scheint genauso kreativ zu sein,
wie „Mecklenburger Landpute“.
Wie wenig haben doch die dort vertriebenen Geflügelprodukte
mit unserer Vorstellung von Landgeflügel zu tun.

So schlenderte ich nun also
mit durchschnittlicher Erwartung in beschriebenes Geschäft.

Alles wie so oft – klein, sauber, gut sortiert,
Kuchen – Brote – Kekse – Brötchen – Kaffee – Belegtes – Sitzgelegenheit,
alles da.

Da ich Gelegenheit hatte,
nebst Hunger auf Eierbrötchen mit Kaffee,
nahm ich mir Zeit und setzte mich zum kleinen „Frühstückchen“.

Noch während ich das gar köstliche Mahl genoss,
entdeckte ich im Fenster ein kleines, lustiges Schild.
Ein gemalter Bäcker hält dem Betrachter
eines seiner veritablen Brote entgegen,
mitten in seiner Backstube stehend
und über ihm ist zu lesen:
„Der Käse, den wir in unseren Produkten verwenden,
ist ausschließlich aus echter Milch gefertigt!“

Lassen Sie das mal ein paar Augenblicke auf sich wirken !

Wirkt es schon ?

Wenn ja,
dann sollte es Sie würgen,
wenn sie ihr nächstes, mit Käse überbackenes Brötchen
bei einem Bäcker kaufen,
der einen solchen Hinweis nicht in seinem Geschäft führt.

Ich war ob dieses Schildes derart verblüfft,
dass ich mich nach dem Sinn dieses Hinweises erkundigte.
Dabei ist mir natürlich schon zuvor bekannt gewesen,
dass es erstens „Analogkäse“ aus irgendwelchen Pflanzenstoffen
plus Zusatzstoffen aus der Chemiegiftküche gibt
und es ist mir auch zweitens nicht verborgen geblieben,
dass dieses widerwärtige Zeug
vielfältigen Einsatz bei der Herstellung
industrieller Ekelnahrungsmittel findet.

Dass aber ein Bäcker darauf hinweisen muss,
dass er derlei Dreck nicht verwendet,
war mir neu.

Doch genau diesen Unterschied herauszustellen,
ist der Sinn des Schildes,
dort bei der Landbäckerei Kröger in Gresenhorst.

Und weiteres ließ sich finden,
was der tapfere Bäcker Kröger tut,
genauer nicht tut,
um seinen und den Ruf seiner Produkte zu schützen.

Auf allen Preisschildern lassen sich Piktogramme finden
– die roten bezeichnen Zusatzstoffe,
die eben dort nicht verwendet werden, weil sie Scheiße sind
und die grünen zeigen Zutaten,
die in den Produkten außer bei Kröger
nur noch selten oder gar nicht mehr zu finden sind.

So entspann sich ein interessantes Gespräch
über die Art, wie heute manche Handwerke betrieben werden
und warum man dort,
bei der Landbäckerei Kröger,
einen solch ungewöhnlichen Aufwand betreibt.

Die Krönung der Hafenrundfahrt war für mich,
dass dortselbst auf dem Tresen des Ladens
zwei, wirklich zwei, Ordner zu finden sind,
denen man alles finden kann
über die Dinge, die in dieser Bäckerei
in den Produkten zu finden sind
oder eben gerade nicht.

Was mich bei diese Kolumne umtreibt,
ist weniger die Erkenntnis,
dass es unglaublich viel gefakten Mist
in unseren Lebensmittelregalen zu finden gibt,
sondern die offensichtliche Notwendigkeit
für einen redlichen Bäckersmann
einen erheblichen Aufwand betreiben zu müssen,
um dem Kunden zu versichern,
dass er ganz normale, natürliche und handwerkliche Produkte herstellt.

Zweifellos ist man dort bei der Landbäckerei Kröger pfiffig
und kultiviert diese Art der Produktion
als Wenig- oder gar Alleinstellungsmerkmal
im Ozean der Schummelbäcker
mit ihren traurigen
aufbackindustrieturboanschissoberluftigzusatzstoffüberfrachteten
Seltsamprodukten.

Doch wenn solch erfreuliche Köstlichkeiten dabei rauskommen,
wie bei diesem Bäcker – und los !

Find ich gut,
was Krögers da fabrizieren,
in ihrer Landbäckerei.

Den Groschen mehr zahl ich gern,
wenn denn der Käse noch aus richtiger Milch ist
und auch sonst – weiter so
und mehr davon.

Wir müssen darauf hingewiesen werden,
dass etwas das ist, was es sein sollte
und der, der uns darauf hinweist
und diese Produkte verwendet,
ist ein Exot,
möglicherweise ein bedrohter.

Was für eine Scheiße,
dieser Industriefraß
mit dem so viele von uns sich abspeisen lassen.

Ein Hoch auf die Bäcker, Fleischer, Bauern,
und anderen Lebensmittelproduzenten,
die sauber und natürlich arbeiten !

Weiter so !

Have a nice week !

M. Eckart, ocs

Richtig,
auch dieser Beitrag ist ein Lobgesang
auf ein konkretes Geschäft.
Ich empfehle dieses voller Inbrunst
und weise darauf hin,
dass es auch einen Verkaufswagen dieser Landbäckerei Kröger gibt,
den ich unlängst in Neu Pastow sah.

Kosten Sie mal !

Im Internet lässt sich auch sonst noch so einiges
zu dieser Art des Backhandwerkes finden.
Die „Zalando“-Schuhe finden Sie doch auch !

(siehe hier - bewerte hier)
(siehe auch hier - bewerte auch hier)

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