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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 119

ocs

Wie bereits in meinem Bericht zur GV-Sitzung
vom 04.02.2015 angedroht (siehe hier)
nun ein paar Gedanken
zu Haubenweg Pastow, Neubau Vereinsheim und Schule an der Carbäk.

Weder der SV Pastow noch die Verkehrsinfrastruktur in Pastow selbst
sind Herzensangelegenheiten von mir.

Auch die Schule gehörte bisher eher nicht zu den Dingen,
denen ich besondere Aufmerksamkeit widmete,
abgesehen vom ungläubigen Staunen
ob der exorbitanten Kosten,
welche von dort immer mal wieder
an mein Steuerzahlerohr drangen.

Selbst die Kinderspielplätze in der Gemeinde
hätten es kaum in einen meiner Texte geschafft
– bisher.

Neben der Tatsache,
dass man mit der Zeit
das Interesse an der Allgemeinheit verliert,
wenn man maulig ist,
weil die Allgemeinheit nicht genug Interesse an einem zeigt,
vernebelt einem natürlich auch
die Erregung über die völlig außer Rand und Band geratene Landwirtschaft
und so die verbissene Beschäftigung mit ihren beschissenen Auswirkungen
den Blick für andere,
gelegentlich viel interessante Entwicklungen im eigenen Lebensumfeld.

Doch das ist nun anders.

Die o.g. Sitzung hat mir einige Denkschritte aufgezwungen,
die ich Ihnen nicht vorenthalte.

Drei Beschlussvorlagen gab es zum Ausbau des Haubenweges in Pastow.

Für die Uneingeweihten:
Das ist dieser verschrumpelte Feldweg von Pastow zur B 110,
quer über den Acker.

Dieses Kleinod der KFZ-Zerstörung
verfügt über rudimentäre Asphaltabschnitte,
welche eine Kraterlandschaft
von achsbruchfördernden Monsterschlaglöchern verbinden.

Niemand, der halbwegs bei Sinnen ist,
fährt dort freiwillig lang.

Besagter Weg nun mündet justamente dort in die B110,
wo auch der Abzweig zum Sportgelände des SV Pastow zu finden ist.

An sich kein Drama,
wäre nicht der SV Pastow eine Herzensangelegenheit
vieler Menschen außer mir.

Dortselbst, auf dem gemeindeeigenen Gelände
wird nunmehr ein neues Vereinsgebäude errichtet werden,
wenn man nicht sogar schon dabei ist.

Mir erschloss sich bisher eigentlich nie,
warum sich eine Gemeinde dermaßen viel Geld vor den Arsch bindet,
um vornehmlich in Fußball zu investieren.

Angesichts der oft wechselhaften Leistungen in diesem Bereich
abseits der Säbener Straße in München zunächst
und für mich unverständlich.

Doch hier in Broderstorf ist das nun mal so
und in Anbetracht der tatsächlich enormen Identifikation
vieler Menschen mit dem Verein ein Standortfaktor,
der zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Bedeutung,
um die die Schule an der Carbäk nicht mehr ringen muss.
Entgegen auch meiner Einschätzung von vor nicht allzu langer Zeit
muss diese Einrichtung nicht mehr um ihr Dasein bangen.

Und nein,
das liegt nicht ausschließlich am rasant wachsenden Bedarf
aufgrund Zuzuges oder Heranwachsen Bedürftiger
– es liegt auch und nicht zuletzt
am guten Job der dort tätigen.

Wäre die Schule Scheiße,
würden betroffene Eltern Mittel und Wege finden,
ihren Nachwuchs vor ihr zu bewahren,
Regionalitätsprinzip hin oder her.

Dennoch ist selbstredend der Zuzug ins Amtsgebiet
der eigentliche Antriebsmotor der Entwicklung.
Die allseits bekannte aktuelle Zinssituation
bei Bau- und Immobilienfinanzierung tun ihr Übriges,
um den Strom der Neubürger weiter anschwellen zu lassen.

Da muss man ran !

Auch mit Spielplätzen in den Ortsteilen,
in denen sich ruck zuck ein paar mehr Hände
an Kindern zusammenzählen lassen,
als man es vor kurzem noch ahnte.

Ich erspare mir weitere Exkurse über Standortfaktoren,
seien sie nun hart oder weich,
ich versuche mal dass,
was ich explizit am 04.02.2015 vermisst habe
und auch sonst vermisse.

Die Gemeindevertretung
sollte über die Entwicklung am Haubenweg entscheiden.

Im Ergebnis verständigte man sich auf die Lightvariante,
grundsätzlich ja
ABER erst mal sehen.

Aus nackter Angst die „mutigeren“ Beschlussvorlagen
könnten auf lange Zeit im Ablehnungsnimmerland der GV verschwinden,
zog der Bürgermeister diese Varianten zurück,
bevor sie ihm weggeknallt werden konnten.

Man kann bei Hanns Lange förmlich sehen,
wie angespannt er in solchen Situationen ist.
Denn hier geht es um mehr,
als nur einen kaputten Weg übers Land.

Klartext:

Die Schule an der Carbäk
quillt jetzt schon wieder aus allen Nähten.
Es ist eine Grundschule, was bedeutet:
In wenigen Jahren wollen diese Kids beschäftigt werden,
vielleicht in Vereinen,
möglicherweise sogar mit Sport.

Es ist nicht mal auszuschließen,
dass Eltern sich bewusst
auch deshalb für dieses Lebensgebiet entschieden haben,
weil es hier beispielweise
einen gut funktionierenden Sportverein gibt.

Sicher muss bis zur Vereinsreife der Sprösslinge
noch hier und da ein Spielplatz/Bolzplatz gebaut
und/oder Werterhalten werden,
doch das ist lösbar,
ob nun mit Subotnik
oder nur mit Haushaltsmitteln,
Bauausschussvorsitzender Herr Jesse weiß da was !

Doch was ist,
wenn der Filius so weit ist,
dass er zu Ruhm und Ehre seiner begeisterten Eltern
am Wochenende auf dem Sportplatz Pastow
nicht nur seinem Gegner energisch gegen das Schienbein drischt,
sondern auch noch das Runde in das Eckige befördert
und so für die Ausschüttung von Unmengen von Glückshormonen
bei seinen Herstellern sorgt ?

Wie kommen da eigentlich alle
und vor allem die immer mehr werdenden dahin ?

1.
Der Haubenweg ist eine wichtige Infrastrukturmaßnahme.
Wichtiger als viele jetzt sehen.
Zunächst entlastet er die Wohngebietsstraßen vor Ort.
Schon jetzt ist es doch wohl für alle Beteiligten
belastend und mühsam, die vorhanden Wege stressfrei zu nutzen.
Unterstellt man,
dass es zwischen der jetzigen Wohnbebauung Pastow
und der B 110 weitere Baugrundstücke geben könnte
und vermutlich wird,
dann kommt man doch gar nicht umhin,
sich einer ortsentlastenden Verkehrsführung zu widmen.
Dafür ist der Haubenweg prädestiniert.

2.
Der Haubenweg ist die direkteste Zufahrtsmöglichkeit
zum Vereinsgelände SV Pastow aus der Siedlung.
Wer meint, die Straße via Gewerbegebiet
könne das auf Dauer leisten,
redet Unfug.
Mit einem unabdingbaren Kreuzungsneubau an der B110
mit allem Pi Pa Po
schafft man Sicherheit und Perspektive.
Es ist doch nachgerade hirnrissig
Millionen in den Sportplatz zu pumpen,
und dann das Verkehrsproblem
nicht angemessen dimensioniert zu lösen.
Haben wir Geld für den Verein und seine famose Entwicklung,
müssen wir es auch für seine Erschließung haben.
Das Gespräch wegen einer Kreuzung
ist doch wohl selbstverständliche und erste Pflicht all jener,
die für die Investitionen beim Sportverein verantwortlich sind.

3.
Es reicht aber nicht,
sich nur mit der eigene Nase zu befassen.
Kussewitz und Bentwisch tauschen lustig Fusionsverträge aus.
Die Wahrscheinlichkeit,
dass die dort Agierenden die Sache nicht zu Ende bringen,
ist wohl geringer als durchschnittlich.
Heißt,
das Amt Carbäk erodiert weiter.
Roggenthin hat offenbar eigene Pläne.
Ich wäre höchstsensibilisiert,
wenn ich die Beschlüsse dort verfolge
und mir das Schild, welches das Bauvorhaben Campus beschreibt,
mal in Ruhe durchlese.
Wir müssen uns auf eine Zukunft einstellen,
die wir vermutlich in anderer Organisationsstruktur als jetzt
meistern müssen.
Dann wird es noch mehr als bisher
auf unsere eigene Kraft ankommen.
Was immer das dann sein wird,
je stärker Broderstorf ist,
um so selbstbewusster kann es sich dann einbringen
oder sogar, wovor Gott und die Angst bewahren sollen,
sogar eine Führungsrolle übernehmen.

Und da habe ich es nun endlich,
das Wort, welches mich u diesem Text trieb:
ANGST !

Wenn ich all das,
was ich dort am 04.02.2015 gehört und erlebt habe,
resümiere,
kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren,
dass die Angst mit am Tisch saß.

Anders ausgedrückt:
Warum hat niemand den Mut,
uns Bürgern mal klar zu sagen,
was für die meisten von uns doch offensichtlich und logisch ist,
kritisch bis nörgelnd hin oder her.

Es muss doch möglich sein,
mal klar zu sagen wo es lang gehen soll,
wohlmöglich sogar wohin.

Das muss doch noch nicht mal immer stimmen,
denn das Leben hat doch,
wie wir alle wissen,
schon immer die unangenehme Angewohnheit gehabt,
bisweilen unerwartete Wendungen zu nehmen.

Ewig diese Geheimnistuerei.
Für wie blöd hält man uns eigentlich ?

Wenn die Förderpolitik
und die damit einhergehenden Auswirkungen auf Firmen
so eklatant stressig sind,
dass man kreativ mit bestimmten Anträgen umgehen muss,
dann sollte man doch wenigstens versuchen,
es den Fragenden zu erläutern.

Scheiße können die das immer noch finden.

Wenn man davon überzeugt ist,
dass ein klasse Verein und eine gute Infrastruktur
zusammen gehören,
dann sollte man es den Bürgern auch so sagen.

Vielleicht haben sie ein Einsehen
und sogar beim nächsten Anlass
Zeit und Lust Spielplätze zu malern,
weil sie wissen,
dass sie dann einen Beitrag dazu leisten,
dass ihre Kinder aus dem Buddelkasten
direkt auf den beheizbaren Fußballplatz
und die 1a Umkleidekabinen wechseln können.

Verarscht uns nicht
und traut uns zu,
dass wir nicht völlig behämmert sind,
auch wenn wir nicht alles mögen,
was ihr da fabriziert !

Have a nice future !

M. Eckart, ocs

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