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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 134

ocs

“Wenn der Hahn kräht auf dem Mist,
ändert sich das Wetter oder bleibt, wie’s ist...!”

Bauernregeln sind nicht immer weise
aber oft zutreffend.
Diese ist eine solche !

Weniger zutreffend hingegen
sind derzeit die Wettervorhersagen und Prognosen.
Insbesondere vorgestern lagen die Vorhersagen und das Wetter
im Raum Rostock und darüber hinaus an der Ostseeküste
doch sehr weit auseinander.

Als potentieller Teilnehmer einer Radtour auf den Darß
mühte ich mich ausnahmsweise mehr als redlich,
fundierte Informationen über das zu erwartende Wetter für Samstag zu erlangen.

Die zuständige Abteilung des NDR, Landesfunk M-V
erschien mir dafür besonders geeignet,
gab ich mich doch der Hoffnung hin,
hier könne man mehr über das Spiel der Luftdrücke
und seiner Folgen vor Ort erfahren als beispielweise beim SWR.

Der Eindruck, dass dies so wäre,
wurde in der einschlägigen Regionalsendung, dem Nordmagazin,
auch glaubhaft erweckt.

Völlig unspektakulär aussehende Hoffentlichmetereologen
stehen auf Hiddensee mit ihrem „Puschelmikrofon“ im Ostseewind
und erklären das Wetter für die kommenden Tage.

Nicht für Bayern, nicht fürs Münsterland, nicht für den Harz,
nein hier erhalten Urlauber und Eingeborene Infos zum „Küstenwetter“.

Eine kluge Sache, dieser regionale Wetterservice,
denn nicht nur Radtourler wie ich sind an möglichst präzisen Infos interessiert,
auch Urlauber, Stadtfest- und sonstige „Event“Veranstalter,
selbst Bauern, Segler und Ferienkinder
sollen möglichst nahe an der Realität orientierte Vorhersagen
außerordentlich schätzen.

Nun verfolgte ich also mit zunehmendem Unbehagen
die offensichtliche Kaffeesatzleserei der Wetterfrösche von der „Waterkant“.

Am Donnerstag wurde mir ein dermaßen säuisches Sturmtief offeriert,
dass ich ernsthaft in Erwägung zog,
meine Teilnahme an der „Tour der Darß“ zu canceln.

Am Freitag wurde die Erwägung zur Realität.
Nachdem mir der diensttuende Unwahrsager der Isobaren
mit ernster Miene mitgeteilt hatte,
dass ich und die sonstig im Bereich versammelte Population
ab Mittag besser nicht mehr das Haus verlassen sollten,
beschlossen alle Pedalaspiranten per SMS-Konferenz
durch Unterlassen zu überleben.

Denn es war allen Betroffenen klar,
dass für den Samstag ein derart monströser Sommersturm zu erwarten sei,
dass das Nichtvorhandensein eines Unwetterschutzbunkers
als fataler Mangel der Selbsterhaltung anzusehen sei.

Der Samstag kam und mit ihm auch ein Unwetter
– nur nicht hier.

Ohne Zweifel wehte das, was der Fischkopp unter „steifer Brise“ subsumiert
und es lässt sich auch nicht leugnen,
dass die Sonne keineswegs ununterbrochen vom strahlend blauen Himmel schien
– aber sonst ?

Sicher gibt es noch optimaleres Wetter für „outdoor“-Aktivitäten,
doch hätte man sich so wenigsten nicht zu Tode geschwitzt.

Wie auch immer,
also keine sportliche Aktivität,
kein Räucherfischstopp in Wustrow,
kein geselliger Tag an frische Luft.

Stattdessen warten auf den Sturm,
der südlich vorbeizog – wie so oft in letzter Zeit.

Ich verspüre kein Verlangen,
in das Gejaule über die „Wetterverschwörung Nordost“ einzustimmen.
Dennoch frage ich mich,
ob denn nicht doch die Möglichkeit vorhanden ist,
regionales auch regional aufzubereiten.

Es mag ja günstiger sein,
das Geschäft mit dem Wetter aus fernen Regionen zu betreiben,
hilfreich ist es keinesfalls.

Mich würde mal interessieren,
wie viele Umsätze am Samstag nicht gemacht wurden,
wie viele Feste, Feten und Veranstaltungen
verlegt, verkleinert oder gar abgesagt wurden.

Es ist ja nett,
wenn man ob des offensichtlich heuer extrem wechselhaften Wetters
ein geschüttelt Maß an Vorsicht in die Vorhersagen einfließen lässt
aber man muss doch nicht immer so eine scheiß Panik verbreiten.

Phänomene wie in Bützow
kann man doch eh nicht prognostizieren,
die gab es gibt es und die wird es auch weiter geben
und kein Mensch kann sagen, wann und wo.

Doch eine vernünftige Wettervorhersage für die Urlaubsregion M-V
müsste doch eigentlich drin sein.

Wir kriegen Fotos vom Pluto
aber ein Wetter-Tief auf der Erde verrutscht mal schnell 200 km.

Ich habe gelegentlich den Eindruck,
als würde das Wetter nicht beschissener,
sondern die Berichte und Prognosen reißerischer.

Auch beim Wetter brauchen wir mehr „Action“.
Trillionen von „Apps“ und „Schnäpps“ und „Häpps“
lassen sich downloaden.

Im Netz der Saublödheiten faseln Unmengen von Hohlbirnen über das Wetter.
Da ist der Druck natürlich groß
mit zu halten,
im Gedröhne um die Föne.

Dieses Wochenende stützt meine These
vom Ersaufen des Tatsächlichen im Meer des Gesabbels.

Die wichtige und korrekte Information lässt sich nun mal
am besten in der Unendlichkeit des Informationzeitalters verstecken.

Wussten Sie eigentlich,
dass die Kanzlerin am Wochenende zusammengebrochen ist.
Ja – kein Scheiß,
sie soll einen Zusammenbruch gehabt haben.

Online wurde berichtet,
dass sie zwei Stunden flachgelegen hat
und das in Bayreuth.

Letztes Jahr hatte sie dort Schweißflecken unterm Arm
und davor ein Dekolletee wie Dolly Buster zu besten Schaffenszeiten.

Am Ende war es ein Stuhl,
der unter dem Gewicht der Nationenlenkerin nachgab
– puhh !

Hoffentlich hilft es Bayreuth bei der Selbstvermarktung
und hoffentlich bekommt Frau Merkel wenigsten die Karten von Oben,
als Dank für die Promotion,
welche sie für die Wagnerbande macht.

Kriegen wir eigentlich nur noch Mist präsentiert ?

Alles nur „fake“,
wie die Titten im Pornostream !

Zwar da aber nicht wirklich echt ?
Aber ein bisschen schon !
Und schön anzusehen oder nicht ?

Aufgeblasener Bullshit !

Geschmackssache,
wie das Wetter und das Kostüm der Kanzlerin,
die mit der Bürde der Verantwortung
schon auch mal ein Sitzmöbel über seine Möglichkeiten treibt.

Der Sommer ist wohl echt Mist,
so vom Wetter her – oder wat ?

Have a nice week !

M. Eckart, ocs

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