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Auch wenn es keiner glaubt, es gibt kein morgen.
Der Maya-Kalender muss stimmen, im Dezember ist alles vorbei.
Jedenfalls wird verfahren, als wäre es so
und endlich einmal ist unser schönes Mecklenburg–Vorpommern mal nicht hinten dran,
beim Trend die Zukunft zu behandeln, als gäbe es sie nicht.
Wie ich darauf komme ?
Fast 600 Millionen Euro Kassenkredite haben die Kommunen in unserem Land am Arsch,
rekordverdächtig.
Kassenkredite sind der Dispo der öffentlichen Hand.
Als ich diese Zahl unlängst präsentiert bekam,
war ich mir sicher, was an den Ohren zu haben.
Leider nicht !
Nun ist beileibe nicht jede Kommune im Lande
bis drei Meter über Oberlippe im Dispo versunken
aber für so ein ruhiges Land wie unseres, mit überschaubarem Entwicklungspotential
eine veritable Leistung.
Es lässt sich sicher trefflich darüber streiten,
wer, wen, wann mit wie viel Geld hätte ausstatten müssen, können oder sollen.
Allerdings scheint das recht müßig,
wenn man nicht aus dem Auge verliert,
wie beschissen die neuen Landkreise finanziell dastehen.
Das Vorpommersche Kernland ist quasi bankrott,
unser LRO hat ein „paar Milliönchen“ mehr auf der Schuldenuhr, als es gesund sein kann
und auf den darüber liegenden Decks wird es auch nicht besser.
Es wird also gewirtschaftet als gäbe es kein Morgen
und auf gar keinen Fall ein Übermorgen.
Der Schweriner Stadtkassenwart stellt beispielsweise trocken fest,
dass die Landeshauptstadt zwar blank ist, wie Kojak’s Kopf es war
aber man doch nicht allen Ernstes von Schwerin verlangen könne, zu sparen.
Schon mal gar nicht bei Pflichtaufgaben.
Interessant war, was in Schwerin so alles unter Pflichtaufgabe verbucht wird.
Mit großem Wehmut erinnere ich mich da an Zeiten in unserer Exgemeinde,
als jeder Groschen siebzehnmal gewendet wurde,
bevor man ihn dann doch lieber nicht ausgab.
Völlig nutzlos diese Rumsparerei,
denn die meisten anderen Kommunen arbeiteten und arbeiten auch weiter daran,
die Milliarde an Dispos zu knacken.
Das wird zeitnah gelingen.
Da passt eine andere Meldung prima ins Bild:
Privat sparen ist auch völlig out !
Postbank-Vorstand Meyer stellt fest,
die Entwicklung sei „alarmierend“ und zeige einen „festen Trend“,
na supi.
Die Erklärung liegt wohl in der allgemeinen Entwicklung.
In Zeiten der finanziellen Unsicherheit sind immer weniger Menschen bereit,
langfristig vorzusorgen.
Das Vertrauen, speziell in staatlich subventionierte Vorsorge sinkt rapide.
Kunststück, denn die Menschen spüren sehr deutlich,
dass es nicht zielführend sein kann, einem Staat sein Geld anzuvertrauen,
der es pronto in Projekte steckt,
von deren Zukunftsträchtigkeit er selbst nicht überzeugt ist.
„There will be no Staatsbankrott in greece“,
teilte unser Oberkassenwart letzte Woche mit.
Klingt für mich wie:
„Wir stehen alle ganz fest hinter dem Trainer!“,
meist ist er dann in einer Woche weg.
Es kann einem so vorkommen, als würden alle noch mal so viel fressen, wie reinpasst,
ahnend oder wissend, diese Früchte gibt es bald nicht mehr.
Wozu soll man Geld aufheben,
wenn man allenthalben vorgelebt bekommt, dass es zukünftig wertlos ist.
Wir haben in den Jahren, mindestens bis „Lehmann“ Konjunktur wie Sau gehabt.
In den letzten Jahren sind die Einnahmen der Kommunen kontinuierlich und STARK gestiegen.
Trotzdem stehen wir finanziell schlechter da, als je zuvor.
Staatsverschuldung: Rekord,
kommunale Verbindlichkeiten: Rekord,
Bürgschaften für Bruderländer: Rekord !
Es läuft !
Es läuft so schnell, dass die Notenpressen allerorten glühen.
Zinsen gegen Null, nur nicht beim Privatkredit.
Es ist heuer so viel Geld in Umlauf,
dass es den Börsen schlichtweg unmöglich ist, abzustürzen.
Nicht einmal die von der Union Europäischer Republiken „garantierten“
Schuldverschreibungen reichen, um so viel Geld zu binden.
Inzwischen wird den Afrikanern das Land unter dem knochigen Arsch wegspekuliert,
auf dem sie bis jetzt so friedlich verhungert sind.
Es wird laufen wie immer:
Zunächst Inflation und dann Währungsreform !
Da gibt es dann einen schönen Geldschnitt,
wahrscheinlich mit einer neuen Währung.
Wohl dem, der dann nicht so viel Geld rumliegen hat.
Und damit haben wir es.
Vertrauen kann man nicht in ein System quatschen,
auch nicht mit „Dinglish“, wie Herr Schäuble.
Vertrauen „erwirbt“ man durch Taten.
Die Menschen trauen dem Geld nicht mehr,
und somit auch nicht denen, die damit umgehen.
Und Kämmerer sind auch Menschen !
Have a nice week !
M. Eckart, ocs
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