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In der Gemeinde Broderstorf gibt es undisziplinierte Menschen.
Denen kann man einfach nicht alles mitteilen,
bevor es in Sack und Tüten ist.
Erstens stänkern die nur rum
und zweitens haben die eh keine Ahnung.
Wichtig ist nur folgendes:
Es betrifft einen zwar fast alles,
was so in Broderstorf hinter verschlossenen Ausschuss-
und sonstigen Türen rumgeflüstert wird,
das heißt aber noch längst nicht,
dass es einen auch was angeht.
Angehen tut es den partiell undisziplinierten Bürger,
wie auch den diszipliniert – Desinteressierten
allerdings dann,
wenn die wundervollen Entscheidungen,
die dortselbst in den abgeschotteten Gremien
so abnickfähig vorbereitet werden,
ihre breite und meist seeeeeehr langanhaltende Wirkung
für alle entfalten
– leider nicht immer positiv,
das jedenfalls nicht für alle.
Mag sein,
dass das in einer „repräsentativen“ Demokratie so sein soll und muss.
Mag sein,
dass man nach Stimmabgabe oder gern auch ohne diese,
die Entscheidungen in die Hände von Menschen legt,
die …!
Allerdings gibt es auch Leute, die behaupten,
Grundlage einer solchen Demokratie wäre Öffentlichkeit,
ihre Informationen, Diskurs, bisweilen sogar Streit.
Wohlmeinende nennen derlei „das Ringen um die beste Lösung“ !
Ich verstehe nicht, wieso das immer so diszipliniert abgehen muss
und überhaupt:
Wer legt fest, was diszipliniert ist und was nicht ?
Gemeindevertreter ?
Wirklich ?
Ach so !
Na dann schönen Dank Herr Oberlehrer !
Benimmt sich ein Investor allenthalben wie ein Elefant im Porzellanladen,
wird gern schon mal besonnenes Verhalten attestiert.
Allerdings nicht von allen „Gesprächspartnern“
oder besser „Begehrensentgegennehmern“ des so Gelobten.
Nutzen aber betroffene Bürger,
gern auch mal verbal energisch, öffentliche Gremien, wie eine Gemeindevertretersitzung,
dann sind sie undisziplinierte, unsachliche, unerfreuliche
und insgesamt unmögliche Störenfriede,
die man besser fernhält.
OK !
Schreiben wir halt, was wir hören und sehen,
selbst wenn es gelaufen ist.
Wird schon jemand lesen.
Übrigens Steuern zahlen alle,
nur gleich behandelt werden sie nicht.
Die einen dürfen ihre Pläne wann immer sie wollen,
wo immer man maximal unter sich ist,
vortragen
und die anderen werden selbst in öffentlichen Fragestunden
gern mal abgebürstet wie Erstklässler.
Da bin ich doch schon fast ohne Umweg bei einer öffentlichen Veranstaltung gelandet,
die sich als Gemeinderatssitzung bezeichnet,
und zwar in diesem Falle als die letzte.
Dortselbst fand ich nichts so bedeutend,
als hätte ich es mit einem gesonderten Bericht würdigen müssen.
Es gelang mir und allen anderen Gästen nicht mal,
bis zum Ende des öffentlichen Teils durchzuhalten
– wir gingen alle vorher.
Dennoch sind da ein paar Sachen
die sich mir einfach entringen müssen,
undiszipliniert, wie ich nun mal bin.
In einem Tagesordnungspunkt sollte es
– wieder mal –
um das Prachtbauwerk der Gemeinde für den SV Pastow gehen.
Zu diesem Zweck befand sich neben der
bereits fast obligaten Frau Pieper aus dem Bauamt
auch der federführende Ingenieur im Saale.
Nun fand sich allerdings betreffender Tagesordnungspunkt
– wieder mal –
ungünstig weit hinten auf der Tagesordnung.
Dieses wiederum hätte zur Folge gehabt,
das die beiden
den Tagesordnungspunkte-Marathon davor
hätten vollständig über sich ergehen lassen müssen,
was in weiten Teilen den Tatbestand einer Höchststrafe erfüllt hätte.
Doch zum Glück für beide
hatte der Bürgermeister einen Geistesblitz
und der ging so:
Holen wir doch den betreffenden TOP nach vorne,
dann müssen beide nicht so lange bleiben, wie sie´s müssten,
wenn wir nach der aufgestellten, bekannt gemachten
und unter TOP „Änderungen zur Tagesordnung“ diesbezüglich NICHT geänderten Tagesordnung
verfahren würden.
Da maulte doch gleich so ein undisziplinierter Zuschauerbürger ins Gremium:
„Geht nicht – Kommunalverfassung !
Hättet ihr bei TOP „Änderungen“ machen müssen !“
Ging doch,
denn es geht, was die GV beschließt - scheiß auf Verfassung.
Man wolle schließlich „vorwärts kommen“.
Das der Bürgermeister zuvor in der Fragestunde
auf die Frage eines Bürgers (ich)
zu einem TOP des Tages die Verfassung so eng auslegte,
dass er die Antwort verweigerte,
kratzte niemanden.
Immerhin mühte sich mein(auch) Bürgermeister,
dann im betreffenden TOP eine Antwort zu finden,
wenn auch erfolglos.
Dabei wäre eine solche Antwort
vor der Entscheidung über die grundhafte Sanierung der Hoppelstraße in Steinfeld,
mindestens aus meiner Sicht,
absolut nötiges Grundwissen eines jeden Gemeinderates gewesen.
Ich hatte nämlich gefragt,
was das denn in Bezug auf die Straßenbaubeitragsatzung der Gemeinde Broderstorf
für eine Straße sei.
Das ist für die von den zu erwartenden Beitragsbescheiden betroffenen Grundstückanliegern
von möglicherweise erheblicher Bedeutung,
macht es doch den Unterschied von 75 oder 50 oder gar nur 30 Prozent Bemessungsgrund
für die umlagefähigen Kosten aus.
Ich jedenfalls hätte mir nicht die Blöße gegeben,
nicht zu wissen, welcher Hebesatz zur Anwendung kommt,
wenn die Leute zur Kasse gebeten werden.
Aber ich bin ja auch ein Nörgelarsch !
Da wollt ich gar nicht hin – ich wollte doch ins Vereinsheim,
dammich noch eins !
So schnell verquatscht man sich !
Das Heim wird ein Prachtstück werden !
Ich habe nicht die geringste Ahnung von derlei Bauten
aber das Ding muss ein Kracher werden.
Das hab ich ermittelt !
Wie ?
Ich habe die ALLIANZ-ARENA gegoogelt,
in der wie einige wissen, DEEEEEEEEER FC Bayern zu Hause ist !
Warum ?
Ich wollte mal wissen, wieviel Duschen die da haben.
Schauen sie doch selbst mal unter www.allianz-arena.de
Stichwort: Detaillierte Zahlen und Fakten.
(siehe unter der Überschrift "Kabinen")
Die haben dort zwei Kabinen mit je 12 Duschplätzen.
Macht zusammen 24 Duschplätze.
Die müssen für die Mannschaften, Trainer, med. Personal und sonstige Begleiter reichen.
Menschenunwürdig sage ich,
denn im neuen Vereinsheim des SV Pastow
werden sich 36 Duschplätze finden.
Von ehemals geplanten 46 Duschplätzen.
Ich bin schier fassungslos vor Stolz !
Satte 12 Duschplätze mehr als beim FC Bayern
und dabei noch 10 Duschplätze gespart.
Natürlich mache ich hier schon wieder
die populistische Äpfel – Birnen – Korinthenkackerrechnung.
Während in der Allianzarena nur der jeweils spielende Kader
auf die Duschen zu verteilen ist,
muss es in Pastow neben den Duschen für die Soccercracks
auch welche für die anderen, z.B. Frauen und so geben.
Sicher ist das alles leicht erklärlich – unfassbar bleibt es dennoch.
Übrigens werden diese Duschen flockige „ein paar zehntausend“ Euro teurer,
weil die schmale Variante Mist ist.
Zum Glück bleibt man aber im Budget.
Diese Investition kommt mir vor, wie ein Autokauf:
Es könnte ein Golf Variant reichen
aber vorsichthalber hat man das Geld für einen Ferrari bereitgestellt.
Alle fahren den gern, doch ist der nötig und sinnvoll ?
Ach was soll’s, nun ist er halt da
und außerdem: „Kuck mal da, ein Vogel !“
Weiter so und mehr davon,
46 Duschen für einen Dorfverein – da steh ich drauf.
FC Bayern wir kommen
und wenn ihr dann bei uns spielt,
werdet ihr abkotzen über euren mickrigen Duschbereich.
Have a nice week, ole – ole – ole !
Oje !
M. Eckart, ocs
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