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Good morning STEINFELD !
...and god bless Amerika

Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 158

ocs

Populismus (lat.):
Begriff für unterschiedliche politische Strömungen mit Massenbasis,
deren Führer sich ohne festes Programm für sozial unterprivilegierte Schichten einsetzen.
Ist oft an charismatische Führerpersönlichkeiten gebunden,
so der Peronismus in Argentinien.
Ist häufig mit Nationalismus und Antiparlamentarismus gekoppelt.

Quelle: Bertelsmann Lexikothek, Band 11, Seite 383

Lange habe ich nach einer „klassischen“ Definition für dieses Schimpfwort gesucht,
dass doch zur Zeit in aller Munde ist
und in der politischen „Diskussion“ inzwischen so selbstverständlich benutzt
wird wie die Anrede „Herr“ und/oder „Frau“.
Ich war dann doch recht verblüfft,
dass ich es in „alten“ Wörterbüchern
und im DUDEN (älter als 30 Jahre) gar nicht fand.

Erst in meiner protzigen, ledergebunden,
dem einzigen Haustürgeschäft meines Lebens geschuldeten Bertelsmann Lexikothek von 1989
wurde ich fündig.

Nicht dass ich das Internet nicht in Erwägung gezogen hätte,
allein ich wollte mal eine „old school“ Definition,
nicht eine die modern und möglicherweise ideologisch verbrämt daherkommt.

Nun hab ich sie und frage mich,
was ist eigentlich so schlecht am Populismus,
mal abgesehen davon,
dass uns die hier beispielhaft genannte argentinische Variante
aus längst vergangener Zeit, Madonna’s Schmalzmusicalepos „Evita“ bescherte?!

Ok, darauf hätte man verzichten können !

Aber sonst ?

Wenn denn schon alle „etablierten und demokratischen“ Politiker,
die selbst oder ihre Parteien seit Jahrzehnten unsere Geschicke lenken,
ständig von der Gefahr des Populismus schwadronieren,
entlarven sie sich nach dieser Definition dann nicht selbst ?

Wenn es denn so ist, dass sich der Populismus
„für sozial unterprivilegierte Schichten“ einsetzt,
wer hat diese Schichten denn mit seinem Tun und Unterlassen entstehen lassen
oder mindestens so dermaßen in die Verzweiflung getrieben,
dass sie sich nun dem bösen Populismus zuwenden ?

Der Populist ?
Wohl kaum !

Der wurde ja,
mindestens bis vorgestern,
in unseren „westlich geprägten Demokratien“
erfolgreich von der Macht der Gestaltung ferngehalten.

Wenn diese Definition stimmt,
ist der Populismus logische Folge des Versagens
der handelnden politischen und gesellschaftlichen „Gestalter“.

Diesen ist es dann offenbar nicht gelungen,
das Entstehen und Wachsen einer sozial unterprivilegierten Schicht zu verhindern.

Und so recht gekümmert hat man sich um diese Menschen wohl auch nicht
und möglicherweise hat man ihnen auch nicht zugehört
und wohlmöglich hat man und tut es noch,
sie sogar als ein bisschen peinlich und gar lästig zu empfunden.

Vielleicht gibt man ihnen deshalb zum Beispiel in Deutschland
auch so lustige Namen wie: „Hartz 4 – Empfänger“ oder „Aufstocker“
oder gar schon ein wenig anglizistisch „Multijobber“,
wie süß !

8, in Worten: ACHT Millionen davon haben wir in Deutschland
und da sind die Rentner mit „Grundsicherung“ noch gar nicht mit dabei.

Grundsicherung klingt doch nett oder was ?

Im Grunde sind die doch abgesichert.
Reicht nicht zum Leben,
im Superobergeilsozialallestuttipalettibaldfastvollbeschäftigungsvorzeigeland Schland
und die Hatrtzis und Aufstockis, sind doch nur ein Viertel (JEDER VIERTE)
der „sozialversicherungspflichtigen“ Beschäftigten
im Asozialland, gleich hinter den sieben Bergen,
bei den Wirkümmernunsumdieganzeweltabernichtumunsereleutezwergen
- aber unsere Zahlen, ja unsere Zahlen sind doch so geil.

Unsere Zahlen sind Scheiße !

Diese Zahlen bescheren uns
eine ständig wachsende sozial unterprivilegierte Schicht
und alle wissen,
je größer eine Schicht wird (siehe erdgeschichtliche geologische Ablagerungen),
umso mehr Druck erzeugt sie.

Manchmal entsteht so Erdöl oder Kohle,
manchmal aber auch Wut.

So gebiert die Gesellschaft,
die es zulässt, dass ihre Vertreter ein System etablieren und perfektionieren,
welches das Entstehen und Anwachsen einer sozial unterprivilegierten Schicht
nicht wirksam be- und verhindert,
neben den „Wutbürgern“ auch gleich den Populismus.

Das dieser dann gern mal den Parlamentarismus ablehnt
und sogar dem Nationalismus zuneigt
könnte doch möglicherweise daran liegen,
dass der Parlamentarismus, so wie derzeit verhurt wird,
als wesentlicher Teil des Problems wahrgenommen wird,
weil sich da ja die Arschlöcher eingekuschelt haben,
die uns gerade in die Scheiße reiten.

Und der Herr Nationalismus ?

Was ist schlecht daran,
sich um sein innerlich verfaulendes Land
mit einer ständig wachsenden sozial unterprivilegierten Schicht zu kümmern,
BEVOR man sich ausschließlich allen Ecken der Welt zuwendet.

Ich weiß nicht recht, ob Donald Trump eine charismatische Persönlichkeit ist,
ich meine eher nicht !

Das war allerdings auch nicht nötig, im Angesicht seiner Gegnerin.

Populist ist er auch jeden Fall
– das haben ja die
offensichtlich nach wie vor leseunkundigen Hirnzwerge des Establishments
und ihrer sabbernden Kampfjournaille schon vor Monaten herausgefunden.

Genau wie beim BREXIT wurden wir wieder manipuliert,
in eine Richtung geschoben
und uns wurde klar gemacht, dass wir geistig völlig minderbemittelt sind,
wenn wir nicht für Clinton beten.

Martin Schulz, leider immer noch Präsident des EU-Parlamentes
und ab Januar vermutlich irgendwas zwischen Kanzlerkandidat der faulenden SPD
und fastbeinahesogutwieachnedochnicht Bundespräsikandidat
sagte gestern ohne jede Scham in die Kameras der Welt:
„… dass man jetzt aber nicht den Fehler machen dürfe,
alle Wähler von Donald Trump zu verurteilen.“


Was für ein borniertes Arschloch
und ich meine nicht den 45. Präsidenten der USA !

Der genialste Satz stammt in diesem Zusammenhang
vom scheidenden „No I can’t !“ Präsidenten
und Nobelpreiszuunrechträger B. Obama:
„Auch morgen wird die Sonne wieder aufgehen !“

Da hat er Recht und wenigsten eine Zusage einmal eingehalten.

Have a nice Populistenweek !

M. Eckart, ocs

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