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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 159

ocs

“Und täglich grüßt das Murmeltier!”

Während ich zu den vielen Freunden dieses filmischen Kleinodes
mit dem wundervoll skurrilen Bill Murray
und der hinreißenden Andy Macdowell gehöre,
bei dem es in erster Linie eben nicht um das mürrische Murmeltier „Phil“ geht,
welches aus dem Winterschlaf gezerrt wird,
um seinen Schatten zu sehen oder nicht,
hält sich meine Freude über den erneuten Ausbruch
der größtmöglichen Seuche seit Erfindung der notorischen Blödheit
in ganz engen Grenzen.

Wieder kommt es über uns,
dieses Gottesgeschenk für die industrielle Federviehhaltung,
die offenbar nur ge(er)funden wurde,
um alle Klein- und Freilandgeflügelhalter
sukzessive von der Landkarte zu tilgen.

Die mörderische Vogelgrippe geht um,
wieder unter dem vertrauten Kuschelnamen H5N8.

Umgangssprachlich werden die Virenstämme diese Influenza
von H1 bis H9 als Hühnerpest bezeichnet.

Diese Bezeichnung ist denn auch,
mindestens für mich,
Indiz dafür, dass diese „Vogelgrippe“ schon länger bekannt ist,
als es die Hysterie der letzten Jahre vermuten lässt.

Der erste Hype der Jetztzeit begann Anfang der 80er in Irland,
wo rasch mal 90 Prozent der Nutzgeflügelbestände gekeult wurden.

Seither werden wir regelmäßig von dieser Heimsuchung überrollt.
Es mag Zufall sein,
das die Erkennungs- und Panikhäufigkeit der Geflügelpest einhergeht
mit der rasanten Entwicklung der Massengeflügelhaltung
und die „Abwehrmaßnahmen“ immer wieder gleich absurd wie sinnlos sind.

Allein, wer an derlei Zufälle glaubt,
der glaubt vermutlich auch,
dass Zitronenfalter ihren Tag damit verbringen,
diese Art von Zitrusfrucht zu falten.

Im Übrigen gibt es für den uns jetzt (wie auch schon 2015)
heimsuchenden Kumpel namens H5N8
keinen einzigen nachgewiesenen Todesfall bei Menschen
und Experten schätzen die Wahrscheinlichkeit,
dass es bei diesem Stamm der Erreger dazu kommen könnte
in etwa so hoch ein,
wie die Gefahr, dass Gott es irgendwann Hirn regnen lässt
und selbiges dann auch noch die Bedürftigen trifft.

Gleichwohl ist fest zu halten,
dass „hochpathogene“ Vertreter dieser H-Bande
in den letzten 30 Jahren schon über 700 Menschen dahingerafft haben (H1 und H7).

Nur die Seuche des sich Verschluckens beim Lachen,
mit anschließendem Erstickungstod
hat im gleichen Zeitraum eine ähnlich horrende Zahl
an menschlichen Opfern gefordert.

Die „normale“ Grippe und ihre Abarten
raffen hingegen allein in Deutschland über 20.000 Menschen p.a. dahin
und kein Mensch der halbwegs bei Sinnen ist,
nennt das Seuche.

Wie auch immer,
nun grüßt es also so wieder, das Murmeltier Ph(T)ill Backhaus,
alter, neuer, ewiger, dienstältester,
seuchenerprobtester, jovialster
und mecklenburgischster aller Landeslandwirtschaftsminister der Republik
– und womit ?

Natürlich mit einem Erlass !

Da will, kann und wird er seinen Kollegen
zunächst in Schleswig-Holstein und Niedersachsen
in nichts nachstehen,
nur bessere Nerven hat er bewiesen
und erst eine Woche später geblinzelt und erlassen,
als die grünen Jungs.

Chapeau, alter Bengel !

Stallpflicht ab Montag 00.00 Uhr.

Mehr Nullen gehen nicht auf dem Schlachtfeld des Krieges
wider die freien Hühner.
Seit 00.00 Uhr wird dann zurückgestallt worden sein
und er wird dann abkotzen, der perfide Aggressor Putin,
der seine Vogelseuchenarmee von Tundrazugvögeln
aus der Tiefe des russischen Hinterlandes
heimtückisch hat aufmarschieren lassen,
an unseren Grenzen.

Polen ist bereits gefallen
und hinter der Front haben Vorauskommandos
schon ein paar Nadelstiche gesetzt.

Doch nicht mit uns:
Bis heute (Sonntag) Mitternacht wird sich kein Seuchenpiepmatz rühren
an den Grenzen zu M-V
und ab dann – nichts mehr da, was noch zu verseuchen wäre.

Alles Federvieh ist dann dort,
wo es in unserer modernen Salmonellenstallära auch hingehört:
DRINNEN !

Und wer nicht drinnen ist,
ist unter Folie oder festem Dach,
auf das die Seuchenvögelluftwaffe keine Schisstreffer landen kann
an Leib und/oder Hof unserer geliebten Eierleger.

Der Geflügelwirtschaftsverband steht an vorderster Linie
und weiß auch, was an der Heimatfront vonnöten ist,
damit die wilden Horden aus dem Osten uns nicht überrennen:
Der Seuchenschutz ist penibel einzuhalten
und der Personenverkehr sollte auf das ABSOLUT notwendige Maß beschränkt bleiben.

Damit soll verhindert werden,
dass etwa über den Kot an den Schuhen der Bauerntölpel
der Virus in Zucht-und Mastanlagen eingeschleppt wird.

Aha – darum geht es also:
Nur keinen Schaden in den Zucht-und Mastanlagen.

Es ist ja auch nicht möglich,
einfach eine Seuchenschleuse vor den Dingern zu installieren
und den Betreibern aufzuerlegen,
während der Dauer des Krieges selbst für den Seuchenschutz
in ihren Federviehkonzentrationslagern zu sorgen.

Einfacher ist es, eine allgemeine Ausgangssperre zu verhängen
und alles was bisher nicht interniert ist,
endlich hinter Lagertoren und unter Barackendächern zu haben
und wenn‘s eng wird, erst „keulen“ und dann verbrennen.

Wissen Sie eigentlich,
wie so ein größerer Bestand in einer solchen Stallbaracke „gekeult“ wird ?

Wollen Sie nicht wissen, glauben Sie mir !

Was ich mich frage ist folgendes:
Woher weiß der virusverseuchte Drecksvogel eigentlich,
dass er erst ab Montag 00.00 Uhr bei uns einmarschieren darf.
Liest der so einen Ministererlass ?
Hört der „Radio Ostseeblödheit“
oder schaut im TV „Nordblödküste aktuell“ ?

Man weiß es nicht !

Und wenn dann so ein Virusbombervogel voll auf Stalldach geschissen hat
und der arglose deutsche Hofspatz aus Versehen und ohne jede Absicht
durch diese Virenkacke getrampelt ist
und hernach, von leichten Hungergefühlen befallen
in die unter dem Foliendach befindliche Futterraufe düst,
dort wie von Sinnen im guten Hühnerweizen pickt,
bedauerlicherweise dabei aber einige hinreichend seuchenträchtige Kotpartikel
von seinen kleinen Füßchen auf dem verbleibenden Futter hinterlässt
und anschließend
irgend so ein geistig minderbemitteltes, interniertes Huhn zu blöd ist,
die absolute Brisanz der Situation zu erfassen
und einfach in diesem Seuchentrog rum pickt
– DANN MÖGE GOTT UNSERER ARMEN SEELEN GNÄDIG SEIN !

Und hier ein Hinweis für alle Klugscheißer,
die jetzt einwenden, dass ja nur noch drinnen gefüttert werden darf:
Spatzen und andere Kleinvögel
schaffen es selbst durch so kleine Löcher
zu einer potentiellen Futterquelle,
durch die ansonsten nur einige Erbsen passen würden
oder andere Biomasse, die hier bereits hinreichend erwähnt wurde
oder noch wird, weil es allenthalben so sehr an ihr mangelt.

Gut wäre natürlich,
es würde dieser oder jene Schwachkopf mal sein Gehirn benutzen
aber leider lässt Gott es ja nicht regnen.

Auch hier gilt für mich: „Operative Hektik, verdeckt geistige Windstille !“

Flaute allenthalben !!

Und:
Liebe zuständige Politiker schützet die industrielle Massentierhaltung
und vernichtet die Freilandtierhaltung !

Heil industrielles Salmonellenhuhn
– nieder mit der Freiland-und Individualhaltung !

Vogelgrippe, Zecken und Fuchsbandwurm
gibt es seit hunderttausenden von Jahren,
wenn nicht länger.

Zu Angst-und Panikmonstern blähen erst wir sie auf !

Warum ?

„Finde heraus, wer davon profitiert!“
Dieser alte Russe, von dem das ist,
er kommt einem immer mal wieder ins Gehege.
Mist !

Seien Sie froh, dass Sie keine Federn haben
and have a virusfree week !

M. Eckart, ocs

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