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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 164

ocs

Manche glauben sicher manchmal:
“Er kann ja nichts dafür !”,
wenn sie mehr oder minder erfreut mein Geschreibsel zur Kenntnis nehmen.

Auch Jens Stoltenberg kann nichts dafür,
möchte man meinen.

Der Mann ist nicht nur Norweger und NATO – Generalsekretär,
also quasi Sprachrohr des Militärpaktreliktes aus dem „Kalten Krieg“,
nein er ist auch ein Mann der deutlichsten Worte.

Gelegentlich erscheinen einem diese Worte
aggressiv, undiplomatisch
und klingen wie Ronald Reagans Verbalentgleisungen aus den 80ern.

Es gibt sogar Zeitgenossen die den alten Fjordlümmel Stolti
als Scharfmacher bezeichnen würden,
insbesondere wenn es darum geht
dem „Rüpel“ Putin und seinem Zarenreich
eine reinzuwürgen.

Bei der westlichen Einkesselungsstrategie wider den russischen Bären
ist dieser Jens Stoltenberg unverzichtbarer Scharfmacher
und Lautsprecher einer Politik gegenüber dem größten europäischen Nachbarn,
die wohl zu Recht, bei so einigen Europäern
und vor allem auch Deutschen
mittlerweile mehr als nur Unbehagen auslöst.

Keine Gelegenheit wird ungenutzt gelassen
uns über die üblen Expansionsgelüste des putinschen Riesenreiches
hinreichend nicht nur zu „informieren“,
sondern auch unsere Angst zu schüren,
morgen könnten wieder die wilden Horden der Waldrussen
im Baltikum und in Polen einbrechen, wie ein Bär in einen Bienenstock
und übermorgen brandschatzend über den Potsdamer Platz herfallen
und unsere schöne demokratische Konsumwelt in finstere Barbarei stürzen,
zu der allein die Russen fähig sind.

Dabei interessiert es einen Dreck,
dass sich ein Haufen Europäer,
darunter Ex-Kanzler, Ex-Außenminister
und weiß Gott was sonst noch für Ex-Dingens
und eine Menge anderer Leute seit Jahren und Jahrzehnten
eine goldene Nase am bösen Russen verdienen
und dass dieser uns seit Jahrzehnten,
selbst in den Zeiten des finstersten KK (Kalter Krieg)
zuverlässig mit Erdgas versorgte und versorgt.

Einerseits bauen wir gemeinsam mit diesen Unholden aus dem Osten
eine Rohstoffpipeline nach der anderen von denen zu uns,
andererseits wird uns Dummdeis ständig erklärt,
dass man dem Russen nicht trauen könne.

So benehmen wir uns aber überall auf der Welt:
Die Kamelficker am Golf sind hinterhältiges Dreckspack,
wenn sie Al Kaida oder IS finanzieren
und reihenweise unsere Banken und Fußballklubs aufkaufen
aber ganz feine Kerle,
wenn sie uns Öl liefern und unsere Autos und unsere Waffen kaufen.

Die Bimbos in Afrika sind korrupte und brutale Despoten,
die zu blöd sind auch nur irgendetwas hinzukriegen
außer Kindern ne´ Kalaschnikow in die Hände zu drücken
und Bananen zu fressen.

Wollen wir aber ihre Bodenschätze,
sollen sie uns unsere hochsubventionierten Hühnerreste abnehmen
oder unseren Elektroschrott und natürlich wieder unsere Waffen abkaufen,
dann sind das alles feine Kerle,
denen man mit teuren Krediten hilft „auf die Beine“ zu kommen.

Auch China geht es mit uns nicht besser:
Die dürfen jeden Mist
den wir hier nach zeieinhalbmal anfassen in den Müll werfen (weil was Neues gibt)
schön billig und unter völlig hemmungsloser Zerstörung ihrer Umwelt,
wie übrigens vor weniger als 50 Jahren noch bei uns,
zusammennageln
aber sie sollen abseits der sklavenähnlichen Bedingungen
in weiten Teilen ihrer Arbeitswelt
doch gefälligst die Menschenrechte einhalten.

Wir haben uns die Welt
und weite Teile ihrer Bevölkerung zu Sklaven gemacht
und dazu benutzen wir die effektivste Waffe der Neuzeit
– das Geld !

Genau besehen beherrschen wir nur noch zwei Dinge:
Das Geld und die aggressivste und größte Kriegsmaschinerie der Welt.

In nichts wird das deutlicher als in der Person von Jens Stoltenberg
und seinen aktuellsten Einlassungen.

Kalt, gefühllos und undiplomatisch wie fast immer,
äußerte er sich zum Nichteingreifen der NATO in Syrien.

Denn während unsere Medien zwar ohne konkrete sachliche Unterlegung,
dennoch aber wortbildreich die Katastrophe von Aleppo schildern,
ein Ortsbeiratsvorsitzender von „Rebellen“-gnaden
die wohlgeordnete Brüsseler Tagesordnung durcheinanderwirbeln darf,
um als „Bürgermeister von Ostaleppo“
vor den „zutiefst betroffenen“ Politikern zu sprechen,
teilt NATO-Generalsekretär Stoltenberg nordisch kühl mit,
dass die Kosten für einen solchen Einsatz den Nutzen übersteigen würden.

Ich fand diese kurze Tickermeldung gestern spätabends
so unfassbar unglaublich,
dass ich sie eben noch mal gegoogelt habe.

Es bleibt dabei:
DIE KOSTEN EINES NATOEINGREIFENS IN SYRIEN ÜBERSTEIGEN DEN NUTZEN.

Natürlich beeilt sich Stoltenberg nachzuschieben,
dass mit Blick auf Syrien die NATO zu dem Schluss gekommen ist,
dass ein militärisches Eingreifen,
die katastrophale Lage in Aleppo noch verschlimmern würde.

Komisch nur,
dass es seinerzeit beim Balkankrieg seitens der NATO noch hieß,
dass man eben manchmal Krieg gegen den Krieg führen müsse,
um eine katastrophale Lage zu beenden.

Was war denn damals anders ?

1.
Die Russen waren nicht potentieller Gegner
2.
Es ging eben überwiegend um Europäer, nicht um ein paar syrische Kamelficker
3.
Die haben nicht mal Bodenschätze
4.
Keine verlängerte Werkbank unserer Konsumgiergesellschaft ist zu schützen
5.
Strategisches Interesse bestand für Europa nur wegen möglicher Pipelinewege,
die mit der Entwicklung in der Türkei aber weit weg sind

So gibt es für uns dort nichts zu holen,
als eine blutige Nase
und die Kosten würden den Nutzen übersteigen.

Da lassen wir lieber die Finger von.
Was stört uns fremdes Elend.
Die können doch weiter übers Mittelmeer schwimmen
und über den Balkan latschen.

Warum sollten wir irgendwo auf der Welt ein Problem
an dem wir Schuld sind, vor Ort lösen.

„Ärzte ohne Grenzen“ und eine Spendengala der „Bunten“ im ZDF
oder sonst wo müssen reichen.

Wir spenden, nehmen auf, wir haben das alles zu schaffen
aber vor Ort sind die Kosten zu hoch.

Have a nice christmas im Kulturkreis der zu hohen Kosten !

M. Eckart, ocs

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