Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 169
„War das alles ? War das wirklich alles ?“
Mit weit ausgebreiteten Armen geht Achilles
mit blutigem Schwert in gleißender Sonne
auf einem antiken griechischen Schlachtfeld
vor der eben noch von überbordendem Mut strotzenden Front eines Heeres auf und ab.
Soeben hat Brad Pitt im Blockbuster „Troja“
mit einem einzigen Stich seines Schwertes
den irrsinnig starken, großen, furchteinflößenden
und schier unbesiegbaren Kämpfer des gegnerischen Heeres niedergestreckt
und steht nun enttäuscht ob der schwachen Unterlegenheit,
fast frustriert, vor dessen Reihen
und fragt, ob denn da nicht wenigsten noch ein wenig mehr wäre.
Ein Deutscher namens Petersen inszenierte dieses Leinwandspektakel
mit dem Stoff aus Homers antiker Sagenwelt
und nicht von ungefähr erinnere ich mich gerade jetzt
der Verwurstung antiker Dichtkunst auf Zelluloid.
„Jetzt wird Schulz gewesen sein ?“
Gibt einem die deutsche Grammatik
nicht von Zeit zu Zeit irrsinnig groteske Möglichkeiten etwas auszudrücken,
was sich eigentlich gar nicht ausdrücken lässt ?
„War jetzt Schulz ?“,
„War’s das Schulz ?“,
„Schon ausgeschulzt ?“
Und morgen schon ein ZDF-Spezial:
„Was nun, Herr Schulz ?“
Bild titelt:
„Tschüss Martin ! Der Schulzeffekt – plus 5 Prozent CDU !“
Eine kleine Frau mit langem Namen,
optisch so unauffällig wie das Land das sie regiert
ist also der erste Stolperstein
für den Durchmarsch des Messias aus Würselen
ins Zentrum der deutschen Macht.
Kramp-Karrenbauer,
ein irrwitzig unsinniger wie neudeutscher
Supergendergleichberechtigungsemanzenblödsinnfeministinnenerregendfrauennachname
ist seit gestern das Zauberwort der Entzauberung.
Ich bekenne:
Es ist das erste Mal, dass mich ein CDU-Wahlsieg erfreute !
Warum ?
Ich kann Herrn Schulz nicht ausstehen !
Nie habe ich eine Person erlebt
die so dermaßen unredlich
nur am eigenen politischen Fortkommen interessiert ist,
wie dieser Herr Schulz.
Meine Ansichten zu seinem diktatorischen Wirken in Brüssel
habe ich bereits verschiedentlich be-sungen
und nun als Lordsiegelbewahrer deutscher Interessen
ist er noch unglaubwürdiger als je zuvor.
Genug davon – mehr von den üblichen Ritualen !
Wie immer als einer der ersten an der Erklärungsfront
– der unvermeidliche Herr Oppermann.
Inzwischen ausgestattet mit der Attitüde eines Sparkassenvorstandes
rechnete er dem Verblüfften Zuhörer vor,
dass man ja mehr Stimmen geholt hätte als bei der letzten Wahl.
Mathe für Vollidioten.
Die Wahlbeteiligung liegt an die 10 Prozent höher,
die Sozis verlieren 1 Prozent
und Herr O. errechnet, dass die SPD mehr Stimmen bekommen hat.
Glückwunsch für dieses Ergebnis.
Auf dem gleichen Trip ist auch die Saftbirne Cem.
Nicht zufrieden – aber immerhin mehr Stimmen für die Grünen an der Saar.
Ist dort halt schon immer schwierig für die Ex-Ökos
dort unten im Zwergenland der Randfranzosen.
Dann tretet doch einfach nur an,
wo’s nicht so schwierig ist für euch !
Ob den Grünen irgendwann mal aufgeht,
dass ihr Absturz nicht die Schuld der blöden Wähler,
wie zum Beispiel im Saarland ist,
sondern seine Ursache in dem absolut erbärmlichen Spitzenpersonal findet,
mit dem diese Lutscher uns nun seit Jahren belästigen ?
Nicht einer von euch Typen fetzt
und kein Schwein wählt Özdemir oder Göhring–Eckart.
Wozu auch ?
FDP hatten wir schon !
Die Grünen von heute erinnern mich an Bananen:
Die Reise beginnt knackig und giftgrün an der Kaikante eines deutschen Hafens.
In die Regale kommen diese Früchtchen dann schon sattgelb
und wenn man sie dann nicht ruck zuck verwertet,
werden sie erst braun und dann stinkend schwarz
und zerlaufen zu einer fauligen Brühe,
die nur noch Mistfliegen erfreut.
Und erst die Linke !
Nachdem es nicht gelungen war
den früheren Saarnapoleon Lafontaine nach St. Helena zu verbannen
und ihm hinreichend mit Arsen zu füttern,
mühte er sich, dem Greisenalter nicht mehr unnah
noch einmal das zu schaffen,
was ihm sein früherer Adlatus Maas
schon bei einer vorherigen Wahl verwehrt hatte:
ROT – rot in Saarbrücken.
Lieber ließ Maas den damaligen Sozenkandidaten bei der CDU
als Juniorpartner auflaufen,
statt ihn mit Lafi und den Linken ins Rennen zu schicken.
Das hat ja prima hingehauen !
Was soll man sonst zu den Linken sagen ?
Auch denen ist noch nicht aufgegangen,
dass man als kleine Partei wenigstens halbwegs coole Frontleute braucht.
Alice Cooper kann auch nicht singen,
ist aber optisch und von der Performance ein Brüller.
Riexinger und Kipping,
schlimmer geht es nimmer !
Der Sachbearbeiter für den Toilettenartikelbedarf
des Verbandes der Kleingärtner und Großtierzüchter,
dauerbegleitet von seiner im 43. Semester Sozialpädagogik studierenden Tochter,
die alleinerziehend in einer Beziehung lebt,
versucht uns zu erklären,
dass Lafontaine und die SPD schuld sind,
dass es nicht reicht.
Ohne Worte !
Einzig Laschet
das dauergrinsende Honigkuchenpferd aus NRW
grinst breiter als mein flatscreen zeigen kann.
Gestern Kauder,
heute der Kraftmeier aus Düsseldorf – die CDU suhlt sich in Zufriedenheit.
Für die Sieger ein Bundestrend,
für die Verlierer eine lokale Spezialität
und Frau Kramp-Karrenbauer wird mit der SPD
faire Koalitionsverhandlungen führen.
Was auch sonst ?
Und Frau Raute ?
Sitz und schweigt und wartet:
Sie ist immer noch Physikerin
und weiß je länger das „sssst“ umso lauter das „bumm“.
Natürlich muss die Fallhöhe stimmen.
Ich hab noch einen
aus der antiken Welt der Griechen:
Ikarus hieß der Bengel.
Mit unsolidem Fluggerät der Sonne zu nah.
Man kann nur das Material verwenden,
welches zu Verfügung steht.
Manchmal halt nur Bienenwachs und Federn.
Nicht zu dicht an die Sonne Martin !
Du wirst gelesen haben,
was da los war bei Minotaurus,
als Buchhändler und anderes.
Have a nice week !
M. Eckart, ocs