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Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 5

ocs

Ja ich gebe es zu, ich benutze in der Mittagspause die „Bild“.
Das ist sicher nicht rühmlich aber die „FAZ“ ist nicht zu bewältigen.
Als Ausrede mag gelten, dass das Konzept der „Bild“
wie bei keinem anderem Printmedium dem Namen entspricht
und so, mit bunter Bilderflut, garniert mit Angst, Hass, Titten (nicht mehr so oft)
und dem Wetterbericht (Dank an die „Ärzte“),
auch mein gelegentliches Bedürfnis nach sinnfreier Fast-food-Leserei zur Mittagszeit erfüllt.

Insbesondere die „Post von Wagner“
ist ein Kleinod an Meinungsmache und Frontalangriff,
wobei der Autor allerdings immer öfter Altersmilde aufblitzen lässt.

Für alle Uneingeweihten:
Auf Seite 2 darf der alte Haudegen Wagner seit Jahren seiner Lust frönen,
aktuell bewegende Personen oder Sachen, selbst Ereignisse
mit einem persönlichen Kurzbrief zu belegen.

Ganz nebenbei empfiehlt er dem Leser seine Wertung als zu übernehmen wünschenswert
und haut auch gern mal richtig drauf.
Seine Palette reicht dabei vom Sommer als mangelhafte Jahreszeit,
über wichtige Künstler, die gerade mal wieder beschlossen haben,
sich in Erinnerung zu bringen,
weiter zu Schweizer Banken,
ihren deutschen Kunden – genannt Steuerflüchtling, Spenderorganen,
bis hin zu Problembären.

Wie „wichtig“ dieses brachialjournalistische Mittel
zur Auflagenabsicherung offenbar ist, stellte man bei „Bild“ fest,
nachdem man Wagner in den Ruhestand geschickt hatte.
Das Ergebnis war wohl so erschütternd, dass man ihn schnellstens reanimierte
und nun, etwas „altersgerechter“ weiter seine Briefe erscheinen.

Auch anderswo hat man offensichtlich erkannt,
dass so eine persönliche Meinungsrubrik probates Mittel der Volksunterhaltung
und eventuell sogar der Auflagensteigerung ist.

Insbesondere bei einem Printprodukt,
welches nach einem bedeutenden Gewässer unserer Region benannt ist,
hat sich eine ganz ähnliche Form der Direktansprache eingenistet,
günstiger Weise mit dem mit dem entsprechenden Autor dazu,
dem man rundum eine gewisse Ähnlichkeit mit besagtem Wagner nicht absprechen kann.

Gerade vorgestern konnte man nachlesen,
was für eine pöstchengeile Wutbürgersaftnase man selbst so ist.

Autsch, das hat gesessen !

Aber wahrscheinlich ist es ganz richtig,
mal von einem weltgewandten, erfahrenen, der unvoreingenommenen sauber recherchierten,
vor allem aber distanzierten Berichterstattung
mit Leib und Seele verschriebenem journalistischen Haudegen mitgeteilt zu bekommen,
wo der Frosch die Locken hat.

Recht so !

Mit Sicherheit lauert auf diese publizistische Glanzleistung
schon der Grimmepreis um die Ecke
und wenn nicht der, dann wenigsten einer von H. Nannen.

Glückwunsch schon vorab, ganz herzlich !

Ach ja, der Vertrag Steinfeld – Broderstorf.

Was soll man sagen.

Die pöstchengeilen Wutbürger vom „Frischen Wind“ haben gekämpft.

Nicht gegen eine Fusion, sondern für einen gehaltvolleren Vertrag,
in dem sich Steinfeld wiederfindet.

Das ist in Ansätzen gelungen.

Aus einem Beitrittsvertragsentwurf ohne irgendeine Festlegung zu irgendwas Konkretem
wurde das vorliegende Vertragswerk, für das die Vorschläge,
vornehmlich des „Frischen Windes“ ein Gewinn waren, wie BM Müller feststellt.

Nun gibt es wenigstens eine Anhang - eine Liste mit konkreten Punkten
und niemand wird den Broderstorfern unterstellen,
dass sie nicht gewillt sein werden,
mit gemeinsamer Tatkraft diese Vertragszusätze umzusetzen.

Ich persönlich war nie gefordert, über den Vertrag abzustimmen.

Für zustimmungsfähig halte ich ihn als Steinfelder noch immer nicht,
wesentliche Eckpunkte fehlen.

Doch was vorliegt, ist das was drin war, mit den Verhandelnden.

Hätten sich die pöstchengeilen Wutbürger vom „Frischen Wind“ nicht reingekniet,
wäre gar nichts reingekommen.

Und offenbar gab es ja immerhin einige Vorschläge,
die sogar für Broderstorf annehmbar waren.

„Der Weg ist das Ziel !“,
soll Konfuzius dereinst gesagt haben.

Der Steinfelder war, wie so oft – vor allem - steinig.

Alles was passierte, sollte so sein,
manches leider, einiges gewollt, weniges gottlob.

„Ohne Ziel ist der Weg auch egal !“,
kommentierte ein Witzbold einst den klugen Satz des Konfuzius.

Unser Ziel waren offene, gleichberechtigte Verhandlungen auf Augenhöhe.

Über das nun vorliegende Ergebnis
können die Bürger Steinfelds und Broderstorfs befinden,
mit einem Bürgerentscheid, der vor Unterzeichnung beantragt werden muss.
Wenn sie wollen!

Ich empfehle es!

Have a nice week !

M. Eckart, ocs

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