|
Björn Ulvaeus hat einen erfolgreichen Selbstversuch beendet.
Er hat es ein Jahr ohne Bargeld ausgehalten.
Sein größtes Problem dabei war,
dass er einmal keine Münze für den Einkaufswagen am Supermarkt hatte,
der Arme.
Ansonsten aber, alles beste Sahne.
Für Bargeldfetischisten,
wie sie vor allem auch in Deutschland noch sehr zahlreich anzutreffen sind,
hat der umtriebige Schwede nur ein müdes Lächeln übrig.
„Haben wir die Fähigkeit verloren, zu sehen,
dass Scheine und Münzen nur Symbole sind,
leicht austauschbar ?“
Ich habe keine Ahnung.
Was ich aber sicher weiß:
Bargeldloser Zahlungsverkehr entkoppeltet mich vom Wert des Gekauften.
Wird immer nur die Karte „durchgezogen“ bei der Shoppingtour
geht das Gefühl für die Summen ganz schnell verloren
und der Kontostand noch schneller in den Keller.
Meine Erfahrung:
Man „begreift“ den Preis der Ware oder Dienstleistung nicht mehr.
Die Ausgabe ist so weit weg,
die Brieftasche wird nicht mehr „dünner“
und nicht zuletzt geht oft die Ausgabengrenze verloren.
Einer Kreditkarte sieht man eben nicht an,
mit wieviel man sein kein Konto schon überzogen hat.
Zückt man aber den letzten Euroschein,
weiß man ziemlich genau:
„Oh hauah, hauah, hah, jetzt reicht‘s aber Alter."
Nun gut, das ist natürlich jedermanns höchst eigenes Problem.
Wie auch dieses:
Zahlt man alles immer und überall nur noch mit Karte,
muss man auch damit Leben,
dass dieser oder jener,
mindestens aber alle, die Zugriff darauf haben,
stets und ständig wissen, wo wir gerade was machen.
Beispiel:
Wir fahren mit dem eigenen PKW nach Österreich.
Los geht’s mit einem Tankstopp vor der Autobahn um 09.45 Uhr,
Karte raus, die Info sitzt.
Selbst die zwei Wasser, die Cola (Zero versteht sich) und die Fanta sind gebongt.
So weiß der interessierte Zuschauer,
dass auch wirklich alle vier Familienmitglieder im Auto sitzen.
13.30 Uhr Raststätten Stopp bei Mc D,
2 Menüs und zwei Kids Tüten, alles schick.
Ach ja, vorher war noch vier Mal Klo, Karte durch,
Verzehrbon einlösen wurde nicht vergessen.
Prima !
19.45 Uhr kurz vor der Grenze, noch ein Stopp an der Raststätte.
Plakette kaufen, 14 Tage und eine Runde Burger King.
Hier kann ich aufhören.
Interessierte Beobachter unserer kleinen Beispielfamilie wissen nun,
dass mit einer schnellen Rückkehr,
jedenfalls in den nächsten 10 Stunden nicht zu rechnen ist.
Das Einbrecherkommando kann in aller Ruhe seine Tour zusammenstellen,
denn unsere Beispielfamilie war nur eine von mehreren,
die einmal „unter die Lupe“ genommen wurden.
Ist natürlich alles Quatsch,
was ich mir da wieder zusammenreime !
Typisches Panikmärchen.
An die Daten kommt ja so keiner ran.
Wer’s glaubt !
Anderes Thema:
Die NSA baut gerade den Superspähcomputer.
Dieser soll dem Vernehmen nach alle
aber auch wirklich alle Verschlüsselungen,
vor allem auch bei Banken knacken können,
berichtet die „Washington Post“.
80 Mio. Dollar lässt sich die US-Regierung dieses Projekt kosten.
Wenn das Teil fertig ist
kann es aus jedem kleinem Schnipselchen
ein komplexes Bild über die Zielpersonen zusammenstellen.
Da ist es natürlich prima, wenn viele Schnipselchen vorliegen.
Das wiederum geht am besten,
wenn wir alles tun, um genug von diesen Schnipselchen zu liefern.
Also:
immer schon online sein,
immer schön Smartphone an,
immer schön in die tausenden Überwachungskameras lächeln
und immer schön überall mit Kreditkarte zahlen.
Natürlich interessiert sich keine Sau für die Daten all jener,
die immer schön mit dem Strom schwimmen.
Interessant werden in Zukunft wohl eher die werden,
die versuchen sich diesem ganzen Scheiß zu entziehen,
warum auch immer.
Wer nicht mitmacht
in diesem Wahn von freiwilliger Informationslieferung,
der wird zukünftig zu den Verdächtigen gehören,
weil man natürlich auf die Idee kommen könnte,
er habe etwas zu verheimlichen.
Und zu verheimlichen haben nur die etwas,
die Arges im Schilde führen.
Deswegen verheimlichen Staat und Regierung auch nie etwas vor ihren Bürgern,
schon gar nicht,
wenn sie diese ganz unheimlich überwachen.
Ach ja,
da war ja noch der gute Björn vom Anfang.
Einige werden es vielleicht gemerkt haben,
es handelt sich tatsächlich um den Björn von ABBA.
Der Gute ist inzwischen Markenbotschafter von MASTERCARD.
Da wundert es wohl kaum, dass er uns das Bargeld schlechtredet.
Ein Kritiker stellte das fest,
verbunden mit der Aussicht,
dass natürlich die Kartengesellschaften bei Wegfall anderer Optionen (Bargeld)
jeden Preis für ihre Karten nehmen können, den sie wollen.
So hatte ich es noch gar nicht gesehen.
Have a nice week !
M. Eckart ocs
P.S.:
In das ABBA – Museum in Stockholm kommt man nur noch mit Karte,
Bargeld ist da passé !
P.P.S.:
Die bösen Jungs können sich natürlich niemals nicht
in die lieben Computer einhacken,
die nur zu unserem Schutz alles sammeln,
was nicht niet- und nagelfest ist.
Ein Glück !
|