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Wussten sie eigentlich, dass es nicht nur einfach Antibiotika gibt,
sondern auch Reserveantibiotika ?
Diese Reserveantibiotika verwendet man dann,
wenn die Standardbehandlung mit Antibiotika wirkungslos bleibt.
Das passiert in den letzten Jahren immer häufiger.
Wir Menschen entwickeln nämlich zunehmend Resistenzen
gegen die herkömmlichen Antibiotika.
Da ist es natürlich irre praktisch, eine Reserve zu haben.
Sozusagen das ultimative Superantibiotikum,
das keine Infektionen durchlässt,
unsere letzte Verteidigungslinie gegen resistente Keime.
Diese Wundermittel hat auch einen Namen:
Carbapeneme !
Nun kreischen ja hysterische Gegner der Massentierhaltung schon seit Jahren rum,
dass sich aufgrund der Zucht- und Haltungsbedingungen
immer mehr Keime, Viren und Bakterien fest gemacht haben
gegen unsere Medikamente,
weil selbige inflationär in unseren Nutztierbeständen angewendet werden.
Dabei war Panik gar nicht angesagt,
denn wir haben ja das ultimative Reserveserum.
Wahrscheinlich wussten die industriellen Massenzüchter von diesem Mittelchen,
nur so ist ihre stoische Gelassenheit zu erklären,
wenn es um multiresistente Keime geht.
Doch damit dürfte es nun vorbei sein – die Wunderwaffe ist keine mehr.
Ausgerechnet in deutschen Nutztierbeständen
sind nun erstmals Keime nachgewiesen worden,
die gegen das hochwirksame Antibiotikum Carbapeneme resistent sind.
In drei Mastschwein- und Obacht – einem Masthuhnbestand
wurden diese resistenten Keime nachgewiesen.
„Die in diesen Keimen enthaltenen Enzyme machen die Reserveantibiotika unwirksam.“,
so das Bundesinstitut für Risikobewertung und weiter:
„Es besteht die Möglichkeit, dass Verbraucher über Lebensmittel,
die vom Tier gewonnen werden oder durch direkten Kontakt mit Tieren Bakterien aufnehmen,
die diese Resistenzeigenschaft besitzen.“
Einwandfrei !
Jetzt weiß ich wenigsten,
wie das lebensrettende Medikament heißt,
dass mich nun auch nicht mehr retten kann.
Besonders witzig ist,
dass das so hätte eigentlich gar nicht geschehen können,
denn der Einsatz von Reserveantibiotika für Menschen
ist in der Tiermedizin verboten.
Na ja,
Parken ist ja hier und da auch verboten.
Und das ist beileibe nicht der einzige Name,
den wir alle heute oder in naher Zukunft lernen dürfen.
Auch von der „Frackingfront“ gibt es Neues zu berichten.
Mal abgesehen davon,
dass die Investoren noch mal ganz klar rausgearbeitet haben,
dass „Vorpommern auf Öl schwimmt“,
gibt es auch noch andere gute Nachrichten.
Die Europäische Kommission will wohl ganz darauf verzichten
„fracking“ gesetzlich zu regulieren.
Unverbindliche Mindeststandards hält man in Brüssel für ausreichend.
Es soll Sache der Länder sein, herauszufinden,
ob durch „fracking“ beispielweise das Grundwasser verseucht werden könnte.
Allerdings empfiehlt die Kommission, die Öffentlichkeit
„umfassend zu informieren und darüber aufzuklären“,
welche Chemikalien jeweils beim „Fracken“ in den Boden gepresst werden.
Danke, liebe EU-Kommission !
Habt ihr Fieber, ihr Saftnasen ?
Was bitte nützt es mir,
wenn ich weiß mit welcher scheiß Chemiebrühe mein Trinkwasser verseucht wird ?
Ich werde dann also demnächst
mit meinem heranwachsenden Enkelsohn durch Wald und Flur schlendern,
wenn er bei Opa und Oma auf dem Lande ist,
wo die Luft so rein, die Wiesen und Äcker so grün, das Wasser so klar
und das Leben so gesund ist.
Dabei wird der kleine Racker sich auf dem Acker
oder auch nur an seinem Rand ein bisschen einsauen,
Kinder halt.
In dem Dreck werden multiresistente Keime sein,
da diese ja, kommend aus der Hähnchenmast in Fienstorf,
in der Biogasanlage Fienstorf prima überlebt haben
und nun mit dem Gärrest als prima Dünger frei in der Pampa liegen.
Schwupps, schon hat sich der Knabe die Keime einverleibt.
Wieder zuhause wird dann erst mal ordentlich gebadet,
mit Wasser aus dem eigenen Brunnen.
Inzwischen wird dann vielleicht auch bei Fienstorf „gefrackt“,
neben Biogasanlagen, Mastbetrieben, Windrädern
und Monokulturen für Energiegewinnung
eine neue Einnahmequelle für die Landbesitzer im Rayon.
„Mehr Standbeine, mehr Standsicherheit !“
Nach ein paar Tagen wird der Bursche krank,
ein böser Infekt.
Er ist bei uns- bei den Großeltern
wird er am schnellsten wieder gesund.
Bald merkt der Arzt, dass die üblichen Antibiotika nicht anschlagen.
Er greift zum ultimativen Supermittel aber auch dass versagt.
Und mit jedem Glas Wasser, dass ich meinem Enkel gebe,
damit er die wirkungslosen Medikamente schlucken kann,
verschlimmere ich seine Situation,
weil mein Trinkwasser längst mit Chemikalien verseucht ist,
die einfach nicht im „Frackingbohrloch“ geblieben sind.
Kann ich meinen Enkel wirklich zu uns „aufs Land“ holen ?
Und denken sie immer daran,
der Reichtum dieser Welt liegt nicht verborgen unter der Erde,
nein,
er schaut uns erwartungsvoll an,
aus seinen unschuldigen Kinderaugen,
auch wenn er voller Vertrauen die dargereichte Tablette nimmt
und sie mit dem Schluck Wasser herunterspült,
den wir ihm reichen, hier und überall !
Have a nice week !
M. Eckart ocs
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