Good morning STEINFELD !
Kolumne zum Wochenbeginn
Numero 88
Erik Neutsch hat sie beschrieben,
Manfred Krug spielte den “Helden” in der gleichnamigen Verfilmung
und auch jetzt werden sie wieder gesucht,
die “Wege übers Land”.
So wie einst erleben wir alle auch jetzt
offenbar wieder eine „Revolution“ der Entwicklung,
diesmal in der Landwirtschaft.
Heute geht es wieder darum,
den Fortschritt aufs Land zu bringen,
zu bauen, zu entwickeln, zu gestalten.
Damals wie heute allerdings funktioniert der Grundsatz:
Arbeite mit – plane mit – regiere mit !,
wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt.
Seinerzeit war alle Entscheidungsgewalt bei der „Partei“ konzentriert,
heute wird sie alle vier Jahre abgeliefert
bei der parlamentarischen Demokratie.
Was aber vollbringt letztere nun,
bei den Wegen übers Land – heute – jetzt – hier ?
Zunächst einmal hat sie eine Verkehrsschau
offensichtlich völlig an sich vorbeirauschen lassen,
denn eine solche fand bereits 2012 für den Amtsbereich statt.
Dortselbst wurden einige Beschilderungen in Frage gestellt,
wie beispielsweise die Tonnagebegrenzungen und sonstigen Verkehrseinschränkungen
von Fienstorf nach Öftenhäven
und von Kussewitz nach Steinfeld.
Jetzt fragt nach zwei Jahren mal jemand aus dem Straßenverkehrsamt nach,
wie es denn nun ist,
mit den seinerzeit als entbehrlich eingestuften Schildern und ihren Geboten.
Just in dem Moment,
als das Ringen um die freie Fahrt auf freien Wegen übers Land
für Agrargroßtechnik ihren Höhepunkt erreicht.
Ganz zufällig, versteht sich,
man will die Sache endlich mal vom Tisch haben,
dort beim Straßenamt,
ja ne, is klar !
Klar ist:
Da muss was passieren.
Die Begrenzungen von Kussewitz und Fienstorf gen Öftenhäven können ganz weg,
hatte man 2012 eigentlich schon so angedacht
und von Öftenhäven zur K20 gibt es ne Volleinschränkung auf 7,5t,
ohne Ausnahmen.
Prima – da können keine Jauchebomber mehr langbrettern !
Mist – Lieferverkehr, Schul-und Linienbus auch nicht !
Warum ?
Ganz einfach,
es gibt keine belastbaren Erkenntnisse zur Tragfähigkeit
des Durchlasses über die Carbäk am Ende der Holperstraße,
oh Schreck !
Was nun ?
Ein Gutachten zur Standfestigkeit muss her
und wer aufmerksam zugehört hat,
weiß nun,
dass es bei der Festlegung der Tonnagebegrenzungen in diesem Bereich
ganz offensichtlich weniger auf den Gesamtzustand der Strecke ankommt
als vielmehr ausschließlich auf diesen Durchlass.
Ergo muss die Gemeindevertretung zu dem Thema was beschließen,
nämlich über das nötige Gutachten zur Standfestigkeit
des Durchlasses über die Carbäk in Steinfeld.
Zum Glück ist wegen der Verkehrsschau 2012
schon Geld für die Sache im Haushalt eingestellt,
das macht sich jetzt bezahlt.
So wird also beschlossen,
das Gutachten erstellen zu lassen,
prima !
Immerhin muss sichergestellt werden,
dass Schulbusse fahren können.
Dann ist ja alles gut oder was ?
Schauen wir uns doch mal spaßeshalber an,
was die Folge des Gutachtens sein wird.
Es gibt ja nur zwei mögliche Ergebnisse:
1.
Die Tragfähigkeit des Durchlasses ist gegeben.
Folge:
Die Verkehrseinschränkungen in diesem Bereich
können aufgehoben werden,
wie in der Verkehrsschau 2012 vorgeschlagen.
2.
Die Tragfähigkeit des Durchlasses ist nicht gegeben.
Folge:
Zur Sicherstellung des Linien-, Schul-, Anwohner- und Versorgungsverkehrs
muss der Durchlass für die nötige Tragfähigkeit hergerichtet werden
und danach
können die Verkehrseinschränkungen für diesen Bereich aufgehoben werden,
wie in der Verkehrsschau von 2012 vorgeschlagen.
Das doppelte Lottchen funktioniert,
auch hier und jetzt.
Wie es auch kommt,
man kriegt mit dem Gutachten die Strecke frei
und unbegrenzter Verkehr wird rollen können,
auf den Wegen übers Land,
von der Biogasanlage zum Güllesee,
vom Maisschlag zur Biogasanlage,
von der Kreisstraße zur Hähnchenmast
und so weiter und so weiter.
Und das Beste daran – keiner hat was falsch gemacht
hier und heute.
Alles alternativlos.
Ziellos sind sie jedenfalls nicht,
die neuen Wege übers Land.
Gewusst wie verliert nie !
Have a nice week !
M. Eckart, ocs
P.S.:
Auch in Fienstorf gibt einen Durchlass über die Carbäk.
So richtig tragfähig sieht der auch nicht aus.
Könnte man mal prüfen, wenn Geld da ist !
Am Ende gibt es einen Zuwegungsmix,
heißt der Verkehr wird aufgeteilt – damit alle was davon haben !